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Lipom.

Lipom erkennen – genauere Beschreibung der gutartigen Tumore

Eine klare Symptomatik in Form von Schmerzen oder Beschwerden gibt es bei Lipomen nur selten. Umso wichtiger ist es genau zu wissen, wo sich die Lipome am Körper zeigen können. Es lässt sich sagen, dass einige Körperstellen deutlich häufiger betroffen sind, als es bei anderen Bereichen der Fall ist.

So treten Lipome vor allem häufig an den Beinen auf. Stark betroffen ist der Oberschenkel. Es kann aber auch zu einer Entwicklung am Schienbein oder dem Unterschenkel kommen.

Viele Betroffene weisen Lipome am Arm auf. Hier sind sie deutlich häufiger am Oberarm zu sehen als am Unterarm oder an der Hand. Auch am Rumpf gibt es Bereiche, an denen sich bevorzugt Lipome bilden. Die Hüfte und der Bauch gehören dazu, ebenso wie die Flanken. Auch der Nacken oder der Hals weisen tendenziell häufiger Lipome auf, als andere Bereiche des Rumpfes. Als sehr unangenehm und störend werden Lipome empfunden, die an der Achselhöhle oder der Achsel selbst entstehen.

Wenn sich bei einem Patienten zeitgleich mehrere Lipome bilden, handelt es sich um eine Lipomatose. Diese tritt weniger häufig auf, hat aber unter anderem erbliche Erkrankungen zur Ursache, wie beispielsweise eine Neurofibromatose. Die genannten Bereiche sind die Abschnitte, in denen sich Lipome besonders häufig bilden. Dies bedeutet aber nicht, dass nicht auch Knubbel unter der Haut an anderen Körperstellen ein Lipom darstellen können. So zeigen sich die Ansammlungen unter anderem an der Augenbraue, dem Augenlid oder sogar im Mund. Weitere Stellen im Gesicht können ebenfalls betroffen sein.

Die Größe eines Lipoms variiert. Fakt ist, dass das Wachstum eher langsam vonstatten geht. Viele Lipome erreichen kaum eine Größe von mehr als wenigen Zentimetern. Allerdings kann es auch Ausnahmen geben, bei denen die Erhebung unter der Haut einen Durchmesser von über zehn Zentimetern hat. Hierbei handelt es sich in der Einstufung dann um ein Riesenlipom oder auch ein großes Lipom. Es sind einige seltene Fälle bekannt, bei denen Lipome mehrere Kilogramm Gewicht mit sich gebracht haben.

Abgrenzungen vom Lipom und anderen gutartigen Knubbeln

Nicht jede bewegliche Erhebung unter der Haut ist auch ein Lipom. Es kann verschiedene Ursachen für tastbare Ansammlungen unter der Haut geben, was eine Diagnostik empfehlenswert macht. So kann es sich um einen Furunkel handeln. Allerdings zeigt sich dieser tendenziell eher mit Schmerzen und Entzündungen auf der Haut.

Eine häufige Verwechslung entsteht auch mit den sogenannten Atheromen. Atherome bilden sich vor allem im Bereich der Ohren. Die Verdickungen basieren darauf, dass die Talgdrüsen verstopft sind. Hier kann es ebenfalls zur Ausbildung von Schmerzen kommen.

Die Ursachen eines Lipoms

Eine klare Definition zu den Ursachen eines Lipoms gibt es bisher nicht. Auch wenn bereits einige Forschungen rund um die Thematik durchgeführt wurden, lässt sich nicht erkennen, was ein Auslöser der Entwicklung von Lipomen darstellt. Allerdings wird vermehrt davon ausgegangen, dass unter anderem eine genetische Veranlagung der Grund ist. Zudem zeigt sich, dass in erster Linie Menschen zunehmenden Alters betroffen sind. Das heißt, der Alterungsprozess des Körpers, sowie damit einhergehende Veränderungen im Stoffwechsel oder auch den Blutfettwerten (Hyperlipidämie), kann ebenfalls eine Ursache darstellen. Dabei handelt es sich aber nur um Vermutungen.

So hat sich gezeigt, dass Menschen mit einer Stoffwechselstörung vermehrt unter Lipomen leiden. Ein Beispiel sind Betroffene mit Diabetes mellitus. Untersuchungen haben zudem ergeben, dass Menschen mit einem oder mehreren Lipomen auch tendenziell einen erhöhten Harnsäurespiegel aufweisen. Dabei wird von einer Hyperurikämie gesprochen. Inwieweit es hier aber einen Zusammenhang gibt, ist bisher nicht geklärt.

Bei der Diagnostik wird normalerweise geprüft, ob Betroffene unter einer Neurofibromatose leiden. In diesem Fall sind die Lipome lediglich ein Symptom für die Grunderkrankung. Die Neurofibromatose ist bekannt dafür, dass sie die Entwicklung von mehreren Lipomen auslösen kann. Die Hautknubbel im Fettgewebe treten dabei nicht nur an bestimmten Stellen auf, sondern am gesamten Körper.

Diagnose bei einem Lipom

Zeigt sich unter der Haut ein Knoten, ist dies grundsätzlich immer ein Grund, einen Arzt aufzusuchen und abzuklären, um was es sich handelt. Jeder Knoten kann auch einen bösartigen Tumor darstellen, umso wichtiger ist eine frühe Erkennung. Die Anlaufstelle ist in dem Fall der Hausarzt. Auch der Hautarzt führt Untersuchungen durch.

Im ersten Schritt wird der Arzt Fragen dazu stellen, seit wann der Knoten besteht, ob er sich Schmerzen mit sich bringt und ob es der einzige Knoten am Körper ist. Anschließend führt er eine Tastuntersuchung durch. Der Arzt prüft, ob sich die Beule leicht verschieben lässt. Ebenfalls geschaut wird, inwieweit eine klare Abtrennung zum restlichen vorhanden ist.

Um eine klare Diagnose stellen zu können, wird in den meisten Fällen eine Sonografie veranlasst. Bei der Ultraschalluntersuchung oder auch bei einer Röntgenuntersuchung lässt sich erkennen, wie groß die Wucherung ist und wie weit sie in andere Bereiche hineinreicht.

Es kann notwendig werden, im Rahmen der Diagnostik ein CT oder ein MRT durchzuführen. Die Computertomografie oder die Magnetresonanztherapie stellen die Wucherung noch deutlicher dar und sind auch eine große Hilfe für die Erkennung von Lipomen im Bauchraum.

Dank des Einsatzes von bildgebenden Verfahren ist eine Unterscheidung von Lipomen, Fibromen und auch Zysten möglich. Der Arzt kann ausmessen, welche Größe das Lipom hat und so bei späteren Kontrollen prüfen, wie das Wachstum voranschreitet.

In einigen Fällen kann es sein, dass auch die bildgebenden Verfahren eine Diagnose noch nicht komplett ermöglichen. In dem Fall wird eine Biopsie durchgeführt. Das bei einer Biopsie entnommene Gewebematerial wird dann unter dem Mikroskop geprüft. So kann ausgeschlossen werden, dass es sich um einen bösartigen Weichteiltumor handelt, ein sogenanntes Liposarkom.

Behandlungsmethoden bei einem Lipom

Normalerweise ist eine Behandlung bei einem Lipom nicht notwendig, da es sich um einen gutartigen Tumor handelt, der keine Beschwerden verursacht. Hat sich ein Lipom gebildet, bildet dieses sich nicht von selbst zurück. Daher wird eine Behandlung vor allem dann empfohlen, wenn das Lipom störend ist oder der Betroffene optisch damit nicht umgehen kann. Es kann passieren, dass ein Lipom besonders groß wird oder sich auch entzündet. Hier ist eine Behandlung dann sinnvoll. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Durchführung einer Operation

Häufig wird sich für eine Operation entschieden. Bei der Operation wird die Bindegewebskapsel komplett entfernt. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Eingriff, wenn sich das Lipom direkt unter der Haut befindet. Die Haut wird durch den Chirurgen an der betroffenen Stelle eröffnet. Nun kann das Lipom herausgedrückt werden. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig, wenn es sich nur um ein Lipom von normaler Größe handelt. Hier wird eine lokale Betäubung eingesetzt.

Nicht ganz so einfach durchführbar ist eine Operation dann, wenn es sich um ein muskuläres oder um ein subfasziales Lipom handelt. In diesem Fall reicht es nicht aus, die Haut zu eröffnen. Auch der Muskel oder das Bindegewebe müssen erreicht werden. Nach der Entfernung des Lipoms wird die Wunde vernäht.

Hat ein Patient eine Lipomatose, können bei einer Operation gleichzeitig mehrere Lipome entfernt werden. Normalerweise wird der Arzt versuchen, alles bei einem Eingriff zu erledigen.

Auch wenn es sich nur um einen kleinen Eingriff handelt, kann auch dieser Komplikationen mit sich bringen. Hierbei handelt es sich um Wundinfektionen oder auch Wundheilungsstörungen. Ebenfalls möglich ist es, dass es zu Blutungen kommt. Wird der Eingriff nicht unter örtlicher Betäubung durchgeführt, sondern mit einer Vollnarkose, kommen dazu noch die Risiken der Narkose an sich.

Durchführung einer Liposuktion

Statt der Entfernung eines Lipoms durch einen operativen Eingriff, kann auch eine Liposuktion durchgeführt werden. Die Liposuktion ist eine Fettabsaugung. Bei diesem Vorgang wird das Lipom abgesaugt, sodass es nicht notwendig ist, eine Operation durchzuführen. Dadurch bildet sich auch weniger Narbengewebe.

Bei einer Liposuktion kann es allerdings passieren, dass eine vollständige Entfernung des Lipoms nicht möglich ist oder nicht gelingt. Passiert dies, kann das Lipom erneut wachsen, auch wenn es vorher behandelt wurde. Aus diesem Grund bevorzugen Ärzte in den meisten Fällen eine Operation. Es ist wichtig, sich hier umfassend beraten zu lassen.

Komplikationen bei einem Lipom

Normalerweise ist ein Lipom eine gutartige und harmlose Fettansammlung unter der Haut. Es gibt jedoch Ausnahmen. In seltenen Fällen kann es passieren, dass sich ein bösartiger Tumor entwickelt und sich somit Krebs ausbildet. In diesem Fall wird von einem Liposarkom gesprochen. Betroffen von dieser Komplikation sind etwa einer von 100 Patienten.

Einige Anzeichen dafür, dass es sich um ein Liposarkom handeln kann, gibt es. Das Wachstum ist hier ausgeprägter. Das heißt, die Erhebung unter der Haut wächst deutlich schneller. Bei Berührung kann es zu Druckschmerzen kommen. Wer versucht, das Lipom zu bewegen, wird bei einem bösartigen Tumor schnell merken, dass dies hier deutlich schwieriger möglich ist.

Zeigen sich eines oder auch mehrere der genannten Symptome, sollte schnellstmöglich bei einem Arzt vorgesprochen werden, um ein Liposarkom auszuschließen.

Evidenzbasierte Informationen sind, dass Liposarkome sich vermehrt am Rücken oder im Nacken bilden und vor allem bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr diagnostiziert werden. Für eine genaue Diagnose ist der Einsatz eines bildgebenden Verfahrens notwendig. Auch die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) kann sinnvoll sein.

Risikofaktoren bei Lipomen

Betroffene, die unter einer Neurofibromatose leiden, haben ein erhöhtes Risiko, Lipome zu entwickeln. Hier agiert die Grunderkrankung als möglicher Auslöser. Weitere Risikofaktoren sind kaum bekannt. Es hat sich gezeigt, dass junge Menschen nur ein geringes Risiko haben, ein Lipom zu entwickeln. Daher kann das Alter als Risikofaktor gesehen werden.

Lipom vorbeugen

Vorbeugende Maßnahmen, die eine Entstehung von Lipomen verhindern oder das Risiko verringern können, gibt es kaum. Grund dafür ist, dass die Ursachen für Lipome bis heute nicht abschließend geklärt sind. Daher können auch keine speziellen Maßnahmen als Empfehlung ausgegeben werden.

Grundsätzlich gelten die Hinweise, dass eine gesunde Ernährung sowie möglichst kein Nikotin und auch kein Alkohol eine gute Grundlage sind, um den Körper zu stärken und die Anreicherung von Giftstoffen im Fettgewebe zu reduzieren. Wer vorbeugen möchte, sollte auf eine ausreichende Zufuhr der Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente achten und den Fokus auf die Alkohol- und Raucherentwöhnung legen.

Prognose bei Lipomen

Lipome bringen eine gute Prognose mit, da sie nur in seltenen Fällen entarten. Durch ihr langsames Wachstum bleiben viele Patienten lange Zeit ohne Beschwerden. Es gibt Sonderfälle, bei denen das Lipom ohne Kapsel entsteht. Hier kann es zu rezidiven nach der Entfernung kommen, da eine komplette Entfernung des betroffenen Gewebes nicht garantiert werden kann.

FAQ: Lipom

Ist ein Lipom ansteckend?

Abhängig von der Größe kann ein Lipom durchaus beängstigend auf die Menschen wirken. In einigen Fällen ist es auch so, dass es sich entzünden und offene Stellen entwickeln kann. Dennoch gibt es keinen Grund zur Sorge, dass es zu einer Ansteckung kommen kann. Lipome stellen keine bakterielle oder virale Infektion dar. Eine Übertragung von möglichen Erregern kann nicht erfolgen. Es handelt sich um Hautwucherungen, die nicht ansteckend sind.

Kann ich einem Lipom vorbeugen?

Eine Vorbeugung in Bezug auf die Entwicklung von Lipomen ist kaum möglich. Bisher gibt es keine Untersuchungen oder Studien, die Hinweise darauf geben, was einen wesentlichen Auslöser für Lipome darstellen kann. Daher gibt es keine Basis, auf der sich erkennen lässt, welche vorbeugenden Maßnahmen dabei helfen, den Körper vor den gutartigen Hautwucherungen zu schützen.

Sind Lipome heilbar?

Entwickeln sich eines oder auch mehrere Lipome an verschiedenen Stellen des Körpers, gibt es keine Aussicht darauf, dass diese sich auch wieder zurückentwickeln. Bei den meisten Patienten bleiben die Hautwucherungen bestehen und weisen ein langsames Wachstum auf. Eine Behandlung von Lipomen ist nur in Form eines operativen Eingriffs möglich. Bei einer kompletten Entfernung ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich an dieser Stelle erneut ein Lipom bildet, gering.

Wer ist der erste Ansprechpartner bei Verdacht auf ein Lipom?

Bilden sich Knubbel unter der Haut, ist eine Abklärung immer der erste Schritt. Der Hausarzt kann eine Kontrolle der betroffenen Stelle vornehmen und auch entscheiden, ob eine Überweisung zu einem Facharzt notwendig ist. Im Rahmen der Diagnostik werden dann weitere Untersuchungen durchgeführt, wie bildgebende Verfahren.

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