Clopidogrel
Wie wirkt Clopidogrel?
Clopidogrel ist ein Medikament, das zu der Gruppe der P2Y12-Antagonisten gehört. Es wirkt, indem es die Verklumpung der Blutplättchen (Thrombozyten) hemmt. Der Körper hat ein effektives System, um Wunden zu schließen, welches sofort aktiviert wird, sobald es zu kleinsten Verletzungen kommt. Die Thrombozyten helfen direkt dort, wo es zu Verletzungen kommt, das Blutgefäß wieder zu schließen. Die Blutplättchen sammeln sich zusammen und bilden Gerinnsel, um die Wunde zu verschließen und das Austreten von Blut zu verhindern. Um diese Wunde zu verschließen, benötigt der Körper spezifische Stoffe, einschließlich Adenosinphosphat (ADP). Diese Stoffe signalisieren den Blutplättchen die Verletzung und stimulieren sie, sich zu verklumpen.
Patienten, die bereits einen Herzinfarkt gehabt haben oder an Durchblutungsstörungen leiden, Diese können als Embolus Blutgefäße im Hirn oder im Herzen verstopfen, was zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann Um das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls zu verringern oder während der akuten Therapie, kann Clopidogrel gegeben werden. Es ist ein Thrombozyten Aggregationshemmer, der eine schnelle Zusammenlagerung der Blutplättchen verhindert. Clopidogrel ist ein Prodrug, das in seine aktive Form umgewandelt wird, die dann selektiv den ADP-Rezeptor blockiert. ADP gehört zu den thrombozytenaktivierenden Substanzen. Clopidogrel hemmt somit effektiv die Thrombozytenaggregation.
Wann wird Clopidogrel angewendet?
Clopidogrel wird bei erwachsenen Patienten verwendet, um die Blutgerinnung zu reduzieren. Das Arzneimittel wird wie folgt eingesetzt: innerhalb der ersten 35 Tage nach einem Herzinfarkt und im Zeitraum von einer Woche bis maximal sechs Monate nach einem Schlaganfall aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn, insbesondere bei Verschlüssen von Arterien und den damit verbundenen Beschwerden. Clopidogrel wird zusammen mit Acetylsalicylsäure angewendet bei akuten Durchblutungsstörungen der Herzkranzarterien (akutes Koronarsyndrom) ohne EKG-Veränderungen (ST-Strecken-Hebung). Es wird auch bei Patienten angewendet, die ein Stentimplantat bekommen haben, bei akutem Herzinfarkt mit ST-Strecken-Hebung und Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern), bei denen es eine Gefahr von Gefäßverschlüssen gibt und bei denen keine blutverdünnende Therapie mit Phenprocoumon oder Warfarin möglich ist.
Wie wird Clopidogrel angewendet?
Der Wirkstoff Clopidogrel hat eine lange Wirkungsdauer und muss daher nur einmal täglich eingenommen werden. Es wird oral als Filmtablette eingenommen, unabhängig von den Mahlzeiten. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 75 Milligramm. Häufig wird die Behandlung mit einer einmaligen "Aufsättigungsdosis" von 300 Milligramm Clopidogrel begonnen und danach mit 75 Milligramm täglich fortgesetzt. Clopidogrel kann auch in der Kombination mit anderen gerinnungshemmenden Medikamenten wie Acetylsalicylsäure verabreicht werden.
Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Clopidogrel auftreten?
Du erhältst hier Informationen über die möglichen Nebenwirkungen von Clopidogrel. Es besteht keine Garantie, dass diese Nebenwirkungen auftreten werden, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente reagiert. Bitte beachte zudem, dass die Art und Häufigkeit der Nebenwirkungen je nach Art der Verabreichung des Medikaments (z.B. Tablette, Spritze, Salbe) variieren können.
Oft auftretende Nebenwirkungen:
Symptome wie Blutungen an der Haut, Nasenbluten, Blutergüsse oder blaue Flecken sowie Hirnblutungen können auftreten, ebenso Verdauungsstörungen wie Bauchschmerzen und Durchfall. Auch ein Bluterguss nach Injektionen oder Punktierungen ist möglich.
Hin und wieder auftretende Nebenwirkungen:
Es gibt einige Symptome, die mit einem Mangel an weißen Blutkörperchen, Blutplättchen und unreifen Blutzellen einhergehen. Ebenso kommt es zu verlängerte Blutungszeit, Gehirnblutungen (die in einigen Fällen tödlich sind), Kopfschmerzen, nervliche Missempfindungen, Schwindel, Benommenheit, Augenblutungen, Übelkeit, Erbrechen, Magenschleimhautentzündung, Blähungen, Verstopfung, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Ausschlag, Juckreiz und Blut im Urin.
Selten auftretende Nebenwirkungen:
Gibt einen Mangel an Neutrophilen Blutzellen, was schwerwiegend ist. Zudem gibt es Schwindel und Blutungen hinter dem Bauchfell.
Vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Die Symptome umfassen Unterhautblutungen aufgrund von thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura, Blutarmut aufgrund von aplastischer Anämie, Mangel an allen Blutzellen, Fehlen von Granulozyten, Mangel an Granulozyten, schwerer Mangel an Blutplättchen, erworbene Bluterkrankheit und Serumkrankheit. Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Ticlopidin oder Prasugrel können allergische Schocks und Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Weitere möglichen Nebenwirkungen können Wahnvorstellungen, Verwirrtheit, Geschmacksstörungen, schwere Blutungen, Blutungen von chirurgischen Wunden, Blutgefäßentzündungen, niedriger Blutdruck, Atemwegsblutungen (Bluthusten, Lungenblutungen), Bronchialkrämpfe, Lungenentzündungen (interstitielle Pneumonie, eosinophile Pneumonie) und Blutungen im Magen-Darm-Trakt und Bauchraum, die tödlich enden können sein. Zusätzlich zu den oben genannten Nebenwirkungen können auch Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder des Dickdarms auftreten. Es kann auch zu Entzündungen der Mundschleimhaut, akutem Leberversagen, Leberentzündungen und abnormen Leberwerten führen. Darüber hinaus können schwere Hautreaktionen wie toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multiforme auftreten. Außerdem können Nebenwirkungen wie Schwellung der Blutgefäße, Überempfindlichkeit auf das Medikament, Hautausschlag, Rötung, Nesselsucht, Ekzem, Hautflechte (Lichen planus), Blutungen im Muskel- oder Knochenbereich, Entzündung und Schmerzen der Gelenke und Muskeln, Nierenerkrankungen (Glomerulonephritis), erhöhter Kreatininwert im Blut und Fieber auftreten.
Achtung:
Es kommt bei der gleichzeitigen Anwendung mit Acetylsalicylsäure signifikant häufiger zu leichten und schweren Blutungen, insbesondere im Magen-Darm-Trakt. Allerdings erhöht die Kombination nicht das Risiko für lebensbedrohliche oder gar tödliche Blutungen oder Gehirnblutungen.
Während der Behandlung mit Clopidogrel kann es in vereinzelten Fällen zwei bis drei Monate nach Therapiebeginn zu umfangreichen Blutergüssen und Einblutungen in die Muskulatur kommen. Diese Reaktion wird vermutlich durch eine Verringerung des Blutgerinnungsfaktors VIII ausgelöst. Wenn während der Behandlung mit Clopidogrel größere Blutergüsse auftreten, sollte der Arzt die Blutgerinnung des Patienten überprüfen.
Es ist möglich, dass Clopidogrel bei einigen Patienten, die zuvor keine Probleme mit ihrer Blutgerinnung hatten, eine Hämophilie verursacht. In diesem Fall werden die Gerinnungsfaktoren VIII oder IX aktiv beeinträchtigt, was zu schweren Blutungen führen kann. Wenn dies geschieht, sollte die Behandlung mit dem Medikament unverzüglich abgebrochen werden und der Patient sollte von einem Spezialisten betreut werden. Während der Behandlung mit Clopidogrel wurden negative Auswirkungen auf die Leberfunktion festgestellt. Falls während der Einnahme dieses Arzneimittels Anzeichen für eine Leberschädigung (wie z.B. Gewichtszunahme durch Wasseransammlung im Bauchraum, Juckreiz, Übelkeit, Verwirrtheit oder Gelbsucht) auftreten, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen.
Welche Wechselwirkungen können bei der Einnahme von Clopidogrel auftreten?
Wirkungen und Nebenwirkungen von Clopidogrel können durch andere blutverdünnende Mittel wie Acetylsalicylsäure, Heparin, Abciximab, Eptifibatid und Tirofiban verstärkt werden. Gleiches gilt für bestimmte Schmerzmittel wie Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac, Indometacin, Meloxicam, Piroxicam, Phenylbutazon, Celecoxib, Parecoxib und Etoricoxib.
Arzneimittel, die die Wirkung von Clopidogrel reduzieren, können die blutverdünnende Wirkung beeinträchtigen. Dazu gehören Omeprazol, Fluoxetin, Moclobemid, Voriconazol, Fluconazol, Ticlopidin, Ciprofloxacin, Chloramphenicol, Cimetidin und Carbamazepin. Diese Arzneimittel werden unter anderem zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen, Pilzinfektionen, Depressionen und Epilepsie eingesetzt.
Eine zu hohe Dosis von Clopidogrel kann zu einer starken Blutungsneigung führen. Es gibt derzeit kein bekanntes Gegenmittel (Antidot) für eine Vergiftung mit Clopidogrel. Eine Behandlungsoption besteht darin, Blutplättchen-Konserven zu verabreichen, um die normale Blutgerinnung wiederherzustellen.
Was ist bei der Einnahme von Clopidogrel während der Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten?
Die Informationen zur Anwendung von Clopidogrel während der Schwangerschaft sind begrenzt. Da kaum Daten zur Einnahme während der Schwangerschaft vorliegen, sollte es nicht angewendet werden. Es ist nicht bekannt, ob Clopidogrel in die Muttermilch übergeht, aber in Tierstudien wurde ein Übergang beobachtet. Während der Einnahme von Clopidogrel sollte nicht gestillt werden.
Dürfen Kinder Clopidogrel einnehmen?
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen Clopidogrel nicht verwenden.
Gegenanzeige – wann sollte Clopidogrel nicht eingenommen werden?
Personen, die an schweren Leberfunktionsstörungen oder akuten krankhaften Blutungen leiden, sollten Clopidogrel nicht verwenden.
Bitte beachten
- Es ist wichtig, jeden beobachteten Fall von Blutungen dem Arzt mitzuteilen.
- Wenn während der Behandlung mit dem Medikament Anzeichen von Leberschädigung wie Gewichtszunahme aufgrund von Wasseransammlungen im Bauchraum, Juckreiz, Übelkeit, Verwirrtheit oder Gelbsucht auftreten, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen.
- Das Medikament muss sieben Tage vor einem chirurgischen Eingriff abgesetzt werden.
- Während der Behandlung mit diesem Medikament sollten Patienten mit Magen- oder Darmgeschwüren ärztlich sorgfältig überwacht werden.
- Wenn während der Behandlung Anzeichen von Blutarmut, nervlichen Ausfällen oder Fieber auftreten, solltest du sofort einen Arzt benachrichtigen.
- Es sollte vermieden werden, das Medikament zusammen mit Protonenpumpenhemmern (die die Ausschüttung von Magensäure reduzieren) einzunehmen. Stattdessen kann der Arzt den Wirkstoff Ranitidin verschreiben.
- Solltest du allergische Reaktionen auf arzneiliche Wirkstoffe feststellen, informiere sofort deinen Arzt, deine Ärztin oder deinen Apotheker.
- Nehme Clopidogrel nur gemäß den Anweisungen des Arztes ein.
- Die empfohlene Dosierung von Clopidogrel beträgt einmal täglich 75 mg. Es sollte immer zur gleichen Zeit eingenommen werden, unabhängig von Mahlzeiten.
- Falls versehentlich eine übermäßige Menge eingenommen wurde, ist es wichtig, den zuständigen Arzt umgehend zu benachrichtigen.
- Falls eine Einnahme vergessen wurde, kann sie innerhalb von 12 Stunden nachgeholt werden. Anschließend wird die reguläre Einnahme fortgesetzt. Falls das Versäumnis erst nach mehr als 12 Stunden bemerkt wird, sollte die verpasste Einnahme nicht nachgeholt werden. Stattdessen sollte die gewohnte Dosierung fortgesetzt werden.
- Die Einnahme darf nicht eigenständig beendet werden.
- In Deutschland, Österreich und der Schweiz darf Clopidogrel nur auf ärztliche Verschreibung hin in Apotheken erworben werden. Ein gültiges Rezept muss vorgelegt werden.
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