Semaglutid (Ozempic)

Wie wird Semaglutid angewendet?

Semaglutid ist als Injektionslösung für einen Fertigpen verfügbar. Die Anwendung von Semaglutid erfolgt subkutan, d.h. es wird unter die Haut injiziert. In der Regel erfolgt die Verabreichung einmal pro Woche. Es wird empfohlen, die Injektionen an demselben Tag jeder Woche durchzuführen, und sie können zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht werden. Der Injektionsort sollte jedes Mal gewechselt werden, um Hautproblemen vorzubeugen, und kann am Oberschenkel, am Bauch oder am Oberarm erfolgen. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes oder des Apothekers genau zu befolgen und keine Dosis auszulassen. Falls eine Dosis vergessen wurde, sollte sie so bald wie möglich nachgeholt werden, es sei denn, es steht die nächste Dosis an. In diesem Fall sollte die vergessene Dosis ausgelassen und der normale Verabreichungsplan fortgesetzt werden.

Semaglutid ist als folgendes Medikament erhältlich:

Injektionslösung zur subkutanen Injektion (eine unter die Haut Spritze)
Injektionslösung in Fertigpens mit den Dosierungen von 0,25 mg, 0,5 mg, 1 mg, 1,7 mg und 2,4 mg.

Das neue Medikament Wegovy ist in 5 verschiedenen Stärken pro Dosis erhältlich, das Typ-2-Diabetesmedikament Ozempic in drei verschiedenen Stärken.

Wie wird Semaglutid dosiert?

Die Dosierung von Semaglutid sollte immer nach Anweisung eines Arztes erfolgen. In Der Wirkstoff wird als Fertigpen einmal wöchentlich direkt unter die Haut am Bauch, den Oberschenkeln oder dem Oberarm verabreicht. Es ist wichtig zu beachten, dass die optimale Dosis für jeden Patienten individuell bestimmt wird und von vielen Faktoren und der Indikation abhängt. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes oder Apothekers genau zu befolgen und keine Dosis zu verändern oder auszulassen.

Was ist, wenn eine Dosis Semaglutid vergessen wird?

Falls eine Dosis Semaglutid versehentlich vergessen wird, sollte sie so schnell wie möglich nachgeholt werden, solange bis zur nächsten geplanten Dosis noch mindestens drei Tage verbleiben. Wenn weniger als drei Tage bis zur nächsten Dosis verbleiben, sollte die vergessene Dosis übersprungen und die reguläre Dosierung zur gewohnten Zeit fortgesetzt werden. Es sollte nicht versucht werden, eine vergessene Dosis durch eine doppelte Dosis auszugleichen. Es ist wichtig, die Anweisungen des Arztes oder Apothekers genau zu befolgen und regelmäßige Kontrolltermine wahrzunehmen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu überwachen und eventuelle Anpassungen der Dosis und/oder des Behandlungsplans zu besprechen.

Was ist, wenn Semaglutid überdosiert wird?

Im Falle einer Überdosierung von Semaglutid ist es wichtig, sofort den Arzt zu kontaktieren. Bei einer Überdosierung des Medikaments können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, verminderter Appetit, niedriger Blutzucker (Hypoglykämie) und Müdigkeit verstärkt auftreten. Im Falle einer Hypoglykämie sollten sofort Kohlenhydrate in Form von Zucker, Honig oder Fruchtsaft aufgenommen werden.

Wie wirkt Sumaglutid?

Semaglutid wirkt an verschiedenen Stellschrauben:

Es senkt den Blutzuckerspiegel
Die Freisetzung von Insulin wird glucoseabhängig stimuliert
Es fördert eine geringere Energieaufnahme
Es reduziert die Vorlieben für stark fetthaltige Nahrungsmittel
Der Appetit wird reduziert

Ozempic und das neue Medikament Wegovy basieren auf dem Wirkstoff Semaglutid, der ursprünglich zur Behandlung von schwer einstellbarem Diabetes Typ 2 entwickelt und eingesetzt wurde. Semaglutid ist seit 2022 auch in der Europäischen Union zur Anwendung bei Adipositas zugelassen.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Semaglutid auftreten?

Semaglutid kann eine Vielzahl von Nebenwirkungen verursachen. Häufig auftretende unerwünschte Wirkungen umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauch- und abdominelle Schmerzen sowie Verstopfung. In einigen Fällen wurden auch Hautreaktionen an der Injektionsstelle, erhöhte Amylase- und Lipasewerte, Gallensteine, Erschöpfungssyndrom (Fatigue), Schwindel und Geschmacksstörungen beobachtet.

Jedoch können auch schwerwiegende bis lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, niedriger Blutzucker (Hypoglykämie), Nierenprobleme bis hin zum Nierenversagen, Schilddrüsentumore und -krebs, Sehstörungen (diabetische Retinopathie) sowie schwere allergische Reaktionen.

Können Wechselwirkungen bei der Einnahme von Semaglutid auftreten?

Ja, Wechselwirkungen können bei der Einnahme von Semaglutid auftreten. Dieses Medikament kann mit anderen Arzneimitteln interagieren und deren Wirkung beeinflussen. Es ist daher wichtig, den Arzt oder Apotheker über alle derzeit verwendeten Medikamente, einschließlich rezeptfreier Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, zu informieren. Insbesondere kann Semaglutid die Wirkung von Insulin und oralen Antidiabetika verstärken, was zu einer Hypoglykämie führen kann. Auch die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln, die die Magenentleerung verlangsamen, kann die Wirkung von Semaglutid beeinflussen.

Kontraindikation – wann darf Semaglutid nicht eingenommen werden?

Die Verabreichung von Semaglutid ist kontraindiziert, wenn in der Familie Fälle von Schilddrüsenkrebs bekannt sind oder der Patient selbst an dieser Erkrankung leidet. Ebenso stellen multiple endokrine Neoplasien vom Typ II (ein Syndrom, das durch medulläres Schilddrüsenkarzinom gekennzeichnet ist) eine Kontraindikation dar. Darüber hinaus sollte Semaglutid bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht verabreicht werden.

Darf Semaglutid während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Die Einnahme von Semaglutid während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur erfolgen, wenn der Nutzen die Risiken deutlich übersteigt. Es liegen nur wenige Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit vor und es sollte deshalb davon abgeraten werden.

Weiteres Wissenswertes zu Semaglutid

Patienten, die häufig unter Hypoglykämie-Episoden leiden, sollten darauf hingewiesen werden, beim Führen von Kraftfahrzeugen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Denn eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
Semaglutid ist unter den Handelsnamen Ozempic und Wegovy auf dem Markt erhältlich.
Die Krankenkassen erstatten den Wirkstoff Semaglutid zur Gewichtsabnahme nicht. Die Kosten in Höhe von 300-400 Euro pro Monat müssen von den Patienten selbst getragen werden. Bisher werden Medikamente zur Gewichtsreduktion generell nicht von den Krankenkassen übernommen.

In Deutschland werden Ozempic und Wegovy verschrieben bei:

Patienten mit einer schwer einstellbaren Typ 2-Diabetes (Ozempic)
Extrem übergewichtige (adipöse) Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30
Adipöse Patienten mit einem BMI über 27, die auch noch mindestens eine Begleiterkrankung haben, die damit im Zusammenhang steht

In Deutschland werden die Kosten von gesetzlichen Krankenkassen nur im Rahmen einer Diabetiker-Behandlung erstattet.