Dulaglutid (Trulicity)

Wie wird Dulaglutid angewendet?

Dulaglutid wird wöchentlich subkutan in den Bauch, Oberschenkel oder Oberarm injiziert. Die Verabreichung sollte nicht intravenös oder intramuskulär erfolgen. Die Injektion kann zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten durchgeführt werden. Es ist nicht erforderlich, dass ein Arzt die Injektion vornimmt. Die Patienten können das Arzneimittel selbst injizieren oder sich von einer Betreuungsperson helfen lassen.

Falls das individuelle Therapieziel nach drei bis sechs Monaten nicht erreicht wurde, empfiehlt die NVL, dass Arzt und Patient gemeinsam die Therapiestrategie und das Therapieziel überprüfen. In solchen Fällen kann die Therapie entweder intensiviert oder ein zusätzliches oder alternatives Medikament in Erwägung gezogen werden.

Die Dosierung variiert zwischen 0,75 und 4,5 mg individuell vom Arzt verordnet als Mono- oder Kombinationstherapie.

Was ist, wenn Dosis von Dulaglutid vergessen wird?

Wenn eine Dosis von Dulaglutid versehentlich ausgelassen wird, sollte der Patient die vergessene Dosis so schnell wie möglich nachholen, wenn die nächste reguläre Gabe in mehr als 3 Tagen ansteht. Wenn jedoch die nächste reguläre Dosis in weniger als drei Tagen ansteht, sollte die vergessene Dosis übersprungen und das normale Dosierungsschema fortgesetzt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass zwei Dosen von Dulaglutid nicht gleichzeitig verabreicht werden sollten, um eine Überdosierung zu vermeiden. Im Falle eines Dosierungsfehlers oder bei weiteren Fragen zur Dosierung sollte immer ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.

Was ist, wenn Dulaglutid überdosiert wird?

Im Falle einer Überdosierung von Dulaglutid sollte sofort ein Arzt kontaktiert werden. Symptome einer Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall sein. Es ist wichtig, dass Patienten, die Dulaglutid verwenden, immer die genaue Dosierung einhalten, die von ihrem Arzt verschrieben wurde, und ihre Medikamente sicher und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. In ernsthaften Fällen kann eine Überdosierung zu einer schweren Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel) führen, die sofortige medizinische Maßnahmen erfordert.

Wie wirkt Dulaglutid?

Dulaglutid ist ein Rezeptoragonist des Glucagon-like Peptid-1 (GLP-1). Sein Wirkmechanismus beruht auf der Aktivierung des GLP-1-Rezeptors, der eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels spielt. Durch die Bindung von Dulaglutid an den GLP-1-Rezeptor werden verschiedene physiologische Prozesse aktiviert, die zu einer verbesserten Kontrolle des Blutzuckerspiegels führen.

Dies wird erreicht, indem die Adenylatcyclase stimuliert wird, was zu einer erhöhten Produktion von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) führt. cAMP aktiviert dann die Proteinkinase A (PKA), die wiederum die Insulinsekretion fördert. Eine erhöhte Insulinsekretion führt zu einer verbesserten Aufnahme von Glukose in die Zellen und somit zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels.

Gleichzeitig unterdrückt Dulaglutid die Ausschüttung von Glukagon, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht, indem es die Freisetzung von Glukose aus der Leber anregt. Des Weiteren verlangsamt Dulaglutid die Magenentleerung, was zu einer verlangsamten Aufnahme von Glukose in den Blutkreislauf führt. Dies geschieht durch eine Reduzierung der Geschwindigkeit, mit der der Mageninhalt entleert wird.

Dulaglutid kann das Sättigungsgefühl erhöhen und somit zur Reduzierung des Appetits beitragen, indem es die GLP-1-Rezeptoren im Gehirn aktiviert.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Dulaglutid auftreten?

Nebenwirkungen von Dulaglutid und anderen GLP-1-Rezeptoragonisten die oft auftreten betreffen den Verdauungstrakt, meist in Form von Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Diese Nebenwirkungen waren vorübergehend und meist nur leicht bis mäßig laut klinischen Studien.Die Ergebnisse einer klinischen Studie, die Dulaglutid in Monotherapie mit Metformin verglichen hat, zeigen, dass beide Wirkstoffe vergleichbare Verträglichkeit aufweisen. In dieser Studie traten Unterzuckerung (Hypoklämie) und Übelkeit ähnlich häufig auf, während Durchfall seltener und Erbrechen etwas häufiger vorkamen.

Bei Patienten, die mit Dulaglutid behandelt wurden, wurde insbesondere zu Beginn der Therapie von Dehydrierung als Nebenwirkung berichtet. Diese führte gelegentlich zu akutem Nierenversagen oder einer Verschlechterung der Nierenfunktion. Dies trat insbesondere bei Patienten auf, die zuvor unter Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Dehydrierung gelitten hatten. Daher sollten die Patienten gemäß den Zulassungsbestimmungen auf das potenzielle Risiko von Dehydrierung hingewiesen und über Maßnahmen informiert werden, um Flüssigkeitsmangel zu vermeiden.

Weitere Nebenwirkungen, die häufig auftreten, sind Fatigue, Sinustachykardie und das Auftreten eines AV-Blocks I°. Gelegentlich kann es bei der Anwendung von Dulaglutid zu einer Cholelithiasis oder einer Cholezystitis kommen. In seltenen Fällen können akute Pankreatitis oder anaphylaktische Reaktionen auftreten, was jedoch äußerst selten ist und keine Sorge bereiten sollte.

Welche Wechselwirkungen können bei der Einnahme von Dulaglutid auftreten?

Bei der Verwendung von Dulaglutid können Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln auftreten:

• Eine verzögerte Magenentleerung kann in Kombination mit Dulaglutid und oral verabreichten Medikamenten auftreten.
• Die Bioverfügbarkeit von Sitagliptin bleibt unverändert, wenn es zusammen mit Dulaglutid verabreicht wird.
• Bei der gemeinsamen Verabreichung von Paracetamol und Dulaglutid ist keine Anpassung der Dosierung von Paracetamol erforderlich.
• Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Dulaglutid ist keine Anpassung der Dosierung von Atorvastatin erforderlich.
• Bei gleichzeitiger Gabe von Dulaglutid ist keine Anpassung der Digoxin-Dosis erforderlich.
• Bei der gleichzeitigen Verabreichung von Dulaglutid mit Antihypertensiva wie Lisinopril oder Metoprolol ist keine Dosierungsanpassung erforderlich.
• Für Warfarin ist keine Dosisanpassung erforderlich, wenn es zusammen mit Dulaglutid verabreicht wird.
• Eine Anpassung der Dosierung von oralen Kontrazeptiva ist nicht erforderlich, wenn diese zusammen mit Dulaglutid eingenommen werden.
• Es wird nicht empfohlen, die Dosierung von Metformin-Präparaten mit sofortiger Freisetzung anzupassen, wenn sie zusammen mit Dulaglutid verabreicht werden.

Kontraindikation – wann sollte Dulaglutid nicht angewendet werden?

Kontraindikationen müssen bei der Verwendung von Dulaglutid streng beachtet werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Das Medikament sollte nicht angewendet werden, wenn eine bekannte Hypersensitivität oder Allergie gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile vorliegt. Darüber hinaus ist Dulaglutid für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 oder bei Vorliegen einer diabetischen Ketoazidose ungeeignet. Ebenfalls auszuschließen ist die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit, aufgrund der fehlenden Daten zur Sicherheit in diesen Perioden. Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz oder einer Vorgeschichte von akuter Pankreatitis sollten ebenfalls von einer Behandlung mit Dulaglutid absehen. Bei einer Vorgeschichte von schweren gastro-intestinalen Erkrankungen ist Vorsicht geboten, da Dulaglutid die Magenentleerung verzögern kann.

Dulaglutid während der Schwangerschaft und Stillzeit

Die Sicherheit von Dulaglutid während der Schwangerschaft und Stillzeit ist noch nicht vollständig erforscht. Tierversuche haben eine toxische Wirkung auf die Reproduktion gezeigt, daher sollte das Medikament in der Schwangerschaft nicht verwendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Falls eine Patientin während der Behandlung mit Dulaglutid schwanger wird, ist das Medikament abzusetzen und der Arzt zu konsultieren. Da nicht bekannt ist, ob Dulaglutid in die Muttermilch übergeht, wird empfohlen, während der Behandlung nicht zu stillen oder das Medikament abzusetzen, wenn das Stillen fortgesetzt werden soll.

Verkehrstüchtigkeit bei der Einnahme von Dulaglutid Die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen können durch die Einnahme von Dulaglutid beeinträchtigt werden, wenn es zusammen mit einem Sulfonyharnstoff oder Insulin verwendet wird, da dann das Risiko für Hypoglykämien steigt Patienten sollten darauf hingewiesen werden, keine Fahrzeuge zu führen oder schwere Maschinen zu bedienen, wenn sie solche Symptome erfahren. Es sollten Vorsichtsmaßnamen getroffen werden, daß Hypoglykämien nicht auftreten. Es ist wichtig, die individuelle Reaktion auf das Medikament im Vorfeld zu beurteilen, bevor sie sich an Aktivitäten beteiligen, die erhöhte Aufmerksamkeit erfordern.

Wie ist die Nutzenbewertung von Dulaglutid?

Die Nutzenbewertung von Dulaglutid zeigt, dass dieser Wirkstoff bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes eine wirksame Rolle spielt. Studien haben gezeigt, dass Dulaglutid den HbA1c-Wert signifikant senkt und somit zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels beiträgt. Darüber hinaus können Patienten von einer möglichen Gewichtsreduktion profitieren, die mit der Anwendung einhergeht. Diese Eigenschaften machen Dulaglutid zu einer wertvollen Option als Therapeutikum in einem individuell abgestimmten Behandlungsplan für Patienten mit Typ-2-Diabetes. Zusätzlich ist eine individuelle Diät und Bewegungstherapie notwendig.