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L-Thyroxin

Wann wird Levothyroxin angewendet?

Levothyroxin (L-Thyroxin) wird angewendet, um den Hormonspiegel bei Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion auszugleichen. Dies ist besonders wichtig, da ein unbehandelter Hormonmangel schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen kann, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fruchtbarkeitsprobleme. Darüber hinaus wird Levothyroxin auch bei Patienten eingesetzt, die eine Struma (Kropf) entwickelt haben, um das Wachstum von Schilddrüsengewebe zu unterdrücken. Nach einer Operation zur Entfernung der Schilddrüse oder eines Teils davon kann Levothyroxin helfen, das Risiko eines erneuten Wachstums zu minimieren.

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Levothyroxin ist die Behandlung von Schilddrüsenkrebs. In diesen Fällen wird das Medikament in hohen Dosen verabreicht, um das TSH zu unterdrücken, da dieses Hormon das Wachstum von Krebszellen stimulieren kann. Levothyroxin wird auch bei der Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) eingesetzt, wenn eine medikamentöse Behandlung mit Thyreostatika durchgeführt wird. Es hilft dabei, den Hormonspiegel zu stabilisieren, nachdem die Überfunktion kontrolliert wurde. In all diesen Fällen ist es wichtig, dass die Einnahme von Levothyroxin unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und die Dosierung regelmäßig überprüft wird, um eine optimale Wirkung zu gewährleisten und Nebenwirkungen zu vermeiden.

Wie wird Levothyroxin angewendet?

Levothyroxin (L-Thyroxin) wird als Arzneimittelin Form von Tabletten oder Tropfen eingenommen und sollte auf nüchternen Magen, idealerweise mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück, eingenommen werden. Dies verbessert die Aufnahme des Medikaments im Darm und stellt sicher, dass der Wirkstoff in ausreichender Menge in den Blutkreislauf gelangt. Die Einnahmezeit ist wichtig, da bestimmte Lebensmittel, insbesondere solche, die reich an Calcium oder Eisen sind, die Aufnahme von Levothyroxin beeinträchtigen können. Daher sollte zwischen der Einnahme von Levothyroxin und dem Verzehr von calcium- oder eisenhaltigen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln ein Abstand von mindestens vier Stunden eingehalten werden.

Die Dosierung von Levothyroxin wird individuell angepasst und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, Gewicht, Hormonspiegel und das Vorhandensein anderer gesundheitlicher Probleme. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer niedrigen Dosis (1,6 µg Mikrogramm/kg/Tag), die schrittweise erhöht wird, bis die gewünschte Hormonkonzentration im Blut erreicht ist( in der Regel mit einer Dosisanpassung von 12,5 bis 25 µg Mikrogramm/Tag alle 6 bis 8 Wochen). Dies kann einige Wochen dauern, da Levothyroxin eine lange Halbwertszeit hat und es mehrere Wochen dauert, bis der volle therapeutische Effekt erreicht ist. Die Dosierung sollte regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, insbesondere während der Schwangerschaft, da der Hormonbedarf in dieser Zeit steigen kann.

Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Levothyroxin auftreten?

Die meisten Menschen vertragen Levothyroxin gut, wenn es in der richtigen Dosierung eingenommen wird. Bei einer Überdosierung oder bei individueller Unverträglichkeit können jedoch Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion wie Herzrasen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Schwitzen und Gewichtsverlust. In seltenen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris (Brustschmerzen) oder Bluthochdruck kommen. Diese Symptome treten typischerweise auf, wenn die Dosis zu hoch ist und der Hormonspiegel im Körper über das normale Maß hinaus erhöht wird.

Nebenwirkungen können auch auftreten, wenn Levothyroxin in Kombination mit anderen Medikamenten eingenommen wird, die die Hormonwirkung beeinflussen. Daher ist es wichtig, dass du deinen Arzt über alle Medikamente informierst, die du einnimmst, einschließlich rezeptfreier Präparate und Nahrungsergänzungsmittel. Eine weitere potenzielle Nebenwirkung bei langfristiger Anwendung von Levothyroxin, insbesondere in hohen Dosen, ist die Verringerung der Knochendichte, was das Risiko für Osteoporose erhöhen kann. Bei Frauen nach den Wechseljahren, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollte daher die Dosierung besonders sorgfältig überwacht werden.

Welche Wechselwirkungen können bei der Einnahme von Levothyroxin auftreten?

Levothyroxin (L-Thyroxin)kann mit einer Vielzahl von Arzneimitteln Wechselwirkungen haben, die seine Wirksamkeit beeinträchtigen oder das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen können. Eine der häufigsten Wechselwirkungen tritt mit Medikamenten auf, die die Magensäure reduzieren, wie Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol) oder Antazida, die Aluminium, Calcium oder Magnesium enthalten. Diese Medikamente können die Aufnahme von Levothyroxin im Darm verringern und somit seine Wirksamkeit mindern. Es ist ratsam, zwischen der Einnahme von Levothyroxin und diesen Medikamenten mindestens vier Stunden Abstand zu halten.

Ein weiteres bekanntes Wechselwirkungspotential besteht mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten wie Cumarinen (z.B. Warfarin). Levothyroxin kann die Wirkung dieser Medikamente verstärken, was das Risiko für Blutungen erhöhen kann. Deshalb ist es wichtig, dass die Blutgerinnung regelmäßig überwacht wird und die Dosierung der Gerinnungshemmer gegebenenfalls angepasst wird. Auch bei der gleichzeitigen Einnahme von Antidiabetika kann es zu Wechselwirkungen kommen, da Levothyroxin die blutzuckersenkende Wirkung dieser Medikamente abschwächen kann. Daher sollten Diabetiker ihre Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren und die Dosierung ihrer Antidiabetika in Absprache mit dem Arzt anpassen.

Gegenanzeigen – wann sollte Levothyroxin nicht angewendet werden?

Levothyroxin (L-Thyroxin)sollte nicht bei Patienten angewendet werden, die eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe des Medikaments haben. Darüber hinaus gibt es bestimmte Erkrankungen, bei denen die Anwendung von Levothyroxin kontraindiziert ist. Dazu gehören unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), akute Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) oder akuter Myokardinfarkt (Herzinfarkt). In diesen Fällen könnte die Einnahme von Levothyroxin die Erkrankung verschlimmern und zu schwerwiegenden Komplikationen führen.

Auch bei Patienten mit einer unbehandelten Nebenniereninsuffizienz sollte Levothyroxin nicht angewendet werden, da das Medikament den Stoffwechsel beschleunigen und somit den Bedarf an Nebennierenhormonen erhöhen kann, was zu einer akuten Nebennierenkrise führen könnte. Während der Schwangerschaft darf Levothyroxin nicht in Kombination mit Thyreostatika (Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion) eingenommen werden, da dies das Risiko einer Hypothyreose beim Fötus erhöhen kann. Stattdessen sollte bei schwangeren Frauen mit Schilddrüsenüberfunktion eine Monotherapie mit niedrig dosierten Thyreostatika durchgeführt werden.

In welchen Fällen darf Levothyroxin nicht angewendet werden?

Levothyroxin (L-Thyroxin)darf in Fällen von bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder bei spezifischen schweren Herzerkrankungen nicht angewendet werden. Dies schließt insbesondere Patienten mit einer unbehandelten Hyperthyreose oder akutem Myokardinfarkt ein, da das Medikament in diesen Fällen lebensbedrohliche Komplikationen auslösen könnte. Patienten mit unbehandelter Nebenniereninsuffizienz sollten ebenfalls kein Levothyroxin einnehmen, da es die Stoffwechselaktivität erhöhen und den Bedarf an Nebennierenhormonen steigern kann, was zu einer akuten Krise führen könnte.

Darüber hinaus ist Levothyroxin während der Schwangerschaft nur unter strenger ärztlicher Aufsicht und in speziellen Dosierungen anzuwenden, insbesondere wenn gleichzeitig Thyreostatika eingenommen werden. Diese Kombinationstherapie ist in der Regel kontraindiziert, da Thyreostatika die Plazenta passieren und eine Hypothyreose beim Fötus verursachen können. In solchen Fällen sollte die Therapie sorgfältig überwacht und gegebenenfalls angepasst werden, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen. Es ist wichtig, dass alle Gegenanzeigen vor Beginn der Therapie mit Levothyroxin sorgfältig geprüft werden, um mögliche Risiken zu minimieren.

Darf Levothyroxin während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden?

Ja, Levothyroxin (L-Thyroxin)darf während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden, allerdings unter strenger ärztlicher Aufsicht. Während der Schwangerschaft ist die Aufrechterhaltung eines normalen Schilddrüsenhormonspiegels entscheidend für die Gesundheit der Mutter und die normale Entwicklung des Fötus. Bei Frauen mit Hypothyreose kann der Bedarf an Levothyroxin während der Schwangerschaft ansteigen, da die Plazenta vermehrt Hormone benötigt und das Hormon im Körper der Mutter stärker abgebaut wird. Aus diesem Grund sollte die Dosierung von Levothyroxin während der Schwangerschaft regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Hormonspiegel im optimalen Bereich bleiben.

Nach der Geburt kann die Dosierung von Levothyroxin häufig wieder auf das Vor-Schwangerschaftsniveau gesenkt werden, da der Hormonbedarf wieder abnimmt. Während der Stillzeit ist Levothyroxin ebenfalls sicher anzuwenden, da nur geringe Mengen des Hormons in die Muttermilch übergehen und diese Menge nicht ausreicht, um beim gestillten Säugling eine Schilddrüsenüberfunktion zu verursachen. Es ist jedoch wichtig, die Schilddrüsenfunktion sowohl während als auch nach der Schwangerschaft engmaschig zu überwachen, um eine korrekte Dosierung sicherzustellen und mögliche Auswirkungen auf das Kind zu vermeiden.

Dürfen Kinder und Jugendliche Levothyroxin einnehmen?

Ja, Kinder und Jugendliche dürfen Levothyroxin (L-Thyroxin)einnehmen, allerdings sollte die Dosierung sorgfältig auf ihr Alter, Gewicht und den spezifischen Hormonbedarf abgestimmt werden. Bei Kindern mit angeborener oder erworbener Hypothyreose ist eine frühzeitige Behandlung mit Levothyroxin entscheidend für eine normale körperliche und geistige Entwicklung. Unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern kann zu Wachstumsverzögerungen, Entwicklungsstörungen und anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung so früh wie möglich beginnt und regelmäßig von einem Arzt überwacht wird.

Die Dosierung von Levothyroxin bei Kindern wird in der Regel auf Basis des Körpergewichts berechnet und im Laufe der Zeit angepasst, da der Hormonbedarf mit dem Wachstum des Kindes steigt. Besonders in der Pubertät, wenn der Körper erhebliche hormonelle Veränderungen durchläuft, kann es notwendig sein, die Dosierung häufiger anzupassen. Auch wenn Kinder und Jugendliche Levothyroxin gut vertragen, ist es wichtig, dass die Behandlung engmaschig überwacht wird, um sicherzustellen, dass die Hormonspiegel im gewünschten Bereich bleiben und keine Nebenwirkungen auftreten. Regelmäßige Blutuntersuchungen zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion sind daher unerlässlich.

Weiteres Wissenswertes bei der Einnahme von Levothyroxin

  • Levothyroxin (L-Thyroxin)sollte morgens mindestens 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden.
  • Zwischen der Einnahme von Levothyroxin und Calcium- oder Eisenpräparaten sollte ein Abstand von vier Stunden eingehalten werden, um Wechselwirkungen zu vermeiden.
  • Die Dosierung sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, insbesondere während der Schwangerschaft und bei Kindern in der Wachstumsphase.
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