Rosuvastatin

Wann wird Rosuvastatin angewendet?

Rosuvastatin ist ein Medikament bzw. eine Filmtablette aus der Gruppe der Statine und wird zusammen mit einer Diät zur Behandlung von primärer Hypercholesterinämie oder Dyslipidämie eingesetzt, vor allem dann, wenn andere Maßnahmen wie zusätzliche Bewegung, Diät und Gewichtsabnahme nicht ausreichend wirksam sind. Rosuvastatin wird bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 6 Jahren zur Behandlung von Hypercholesterinämie eingesetzt. Außerdem wird es zur Vorbeugung von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit hohem Risiko für erstmalige Ereignisse verwendet. Es ist möglich, Rosuvastatin zu jeder Tageszeit unabhängig von den Mahlzeiten in Filmtabletten Form einzunehmen. Rosuvastatin ist in Deutschland als Filmtabletten oder Hartkapseln erhältlich. Außerdem gibt es eine Kombination aus Rosuvastatin und Ezetimib Kombinationsarzneimittel Arzneimittel.

Wie wirkt Rosuvastatin?

Rosuvastatin hemmt das Enzym HMG-CoA-Reduktase, das den Stoffwechsel von Cholesterin beeinflusst. Durch diese Hemmung wird die Produktion von Cholesterin frühzeitig gestoppt und der Cholesterinspiegel in den Zellen sinkt. Dies ist eine Wirkungsweise, die alle Statine gemeinsam haben.
Rosuvastatin reduziert hohe Werte von LDL-Cholesterin, Gesamtcholesterin und Triglyceriden und erhöht die HDL-Cholesterinwerte.
Die höchsten Plasmaspiegel von Rosuvastatin werden etwa 5 Stunden nach der oralen Einnahme erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 20 Prozent. Rosuvastatin wird vorwiegend von der Leber aufgenommen und nur zu 10 Prozent von Enzymen des Cytochrom-P450-Systems metabolisiert. Etwa 90 Prozent der verschriebenen Menge an Rosuvastatin wird unverändert über den Stuhl ausgeschieden und etwa 5 Prozent unverändert mit dem Urin. Die Halbwertszeit zum Abbau des Medikaments im Körper beträgt etwa 19 Stunden und die Eliminationshalbwertszeit verändert sich nicht bei höheren Dosen.
Zu Beginn wird empfohlen, einmal täglich entweder 5 mg oder 10 mg Rosuvastatin einzunehmen. Bei Bedarf kann die Dosis nach 4 Wochen auf die nächsthöhere Dosis angepasst werden. Die höchste empfohlene Tagesdosis beträgt 40 mg Rosuvastatin einmal täglich. Eine Einnahme nach ärztlicher Vorgabe ist wichtig einzuhalten. Bei Fragen solltest du dich an deinen Arzt oder Apotheker wenden und auf keinen Fall eigenständig die Dosierung ändern oder das Medikament absetzen.

Welche Nebenwirkungen kann Rosuvastatin auslösen?

Im Folgenden findest du wichtige Informationen zu möglichen Nebenwirkungen von Rosuvastatin. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Nebenwirkungen nicht alle und nicht bei jedem auftreten und in Intensität und Dauer unterschiedlich sind.

Die folgenden Nebenwirkungen sind häufig:
Diabetes, Kopfschmerzen, Schwindel, Verstopfung, Übelkeit, Bauchschmerzen, Muskelschmerzen und Schwäche.

Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen:
Juckreiz, vorübergehender Hautausschlag und Nesselsucht sein.

Selten treten folgende Nebenwirkungen auf:
Überempfindlichkeitsreaktionen, die dazu führen können, dass Blutgefäße anschwellen, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Muskelbeschwerden, einschließlich Muskelentzündungen und Muskelabbau sowie erhöhte Leberwerte (Transaminasen).

Es können auch Nebenwirkungen, wie Nervenschäden (Polyneuropathie), Gedächtnisverlust, Gelbsucht, Leberentzündungen, Gelenkschmerzen und Blut im Urin auftreten.
Es gibt einige Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht bekannt ist. Diese umfassen Husten, Atembeschwerden, Durchfall, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom) und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).

Welche Wechselwirkungen können bei der Einnahme von Rosuvastatin auftreten?

Wenn Rosuvastatin und Ciclosporin gleichzeitig eingenommen werden, kann sich die Konzentration von Rosuvastatin im Blut auf das 7fache erhöhen. Rosuvastatin und Ciclosporin dürfen nicht zusammen eingenomen werdenBei einer gleichzeitigen Einnahme von Blutverdünnern wie Warfarin oder Phenprocoumon zu Beginn der Behandlung oder bei höherer Dosierung besteht eine erhöhte Blutungsgefahr, weshalb der Arzt die Blutgerinnung sorgfältig überwachen muss.
Die Einnahme von anderen Blutfettsenkern wie Gemfibrozil, Fenofibrat, anderen Fibraten und Niacin (Nikotinsäure) in Dosierungen von 1 Gramm/Tag und höher kann das Risiko eines Muskelschadens erhöhen, wenn sie gleichzeitig mit Rosuvastatin eingenommen werden. Aus diesem Grund darf bei gleichzeitiger Anwendung von Fibrate 40 Milligramm Rosuvastatin/Tag nicht überschritten werden. Proteasehemmer, die HIV Patienten einnehmen einnehmen, erhöhen die Bioverfügbarkeit von Rosuvastatin, wenn sie zusammen eingenommen werden.
Wenn man gleichzeitig Säurebindemittel nimmt, die Aluminium- und Magnesiumhydroxid enthalten, wird die Wirkung von Rosuvastatin um 50% reduziert. Allerdings wird dieser Effekt abgeschwächt, wenn man die Säurebindemittel zeitverzögert, erst zwei Stunden nach der Einnahme von Rosuvastatin einnimmt.
Die Wirkung des Lipidsenkers Rosuvastatin wird durch die Einnahme des Makrolid-Antibiotikums Erythromycin deutlich geschwächt.
Wenn man Rosuvastatin und die Antibabypille gleichzeitig einnimmt, verstärkt dies die Wirkung der Hormone um etwa ein Drittel. Dies könnte auch für Östrogen-Gestagen-Kombinationen gegen bei Wechseljahresbeschwerden gelten. Der Arzt muss dies bei der Wahl der Dosierung der Hormonpräparate berücksichtigen.

Gegenanzeige – wann sollte Rosuvastatin nicht eingenommen werden?

Im Folgenden wird allgemein über Kontraindikationen informiert, die bei der Anwendung von Rosuvastatin zu beachten sind.
Rosuvastatin ist kontraindiziert, wenn eine bekannte Überempfindlichkeit gegen das Medikament besteht, wenn der Patient eine aktive Lebererkrankung hat, einschließlich einer ungeklärten und dauerhaften Erhöhung der Leberenzymwerte, oder wenn die Transaminasekonzentration mehr als das Dreifache des oberen Normbereichs beträgt. Es darf auch nicht verwendet werden, wenn der Patient an schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) oder an einer Myopathie leidet. Darüber hinaus dürfen Ciclosporin und Rosuvastatin nicht gleichzeitig eingenommen werden.
Die Dosierungen von 30 mg und 40 mg muss bei Patienten mit bestimmten Risikofaktoren für Muskelschwäche oder -schädigung vermieden werden. Dazu gehören mittelschwere Nierenprobleme (mit einer Kreatinin-Clearance unter 60 ml/min), Schilddrüsenunterfunktion, familiäre oder persönliche Vorgeschichte von Muskelerkrankungen, vorherige Schädigung der Muskeln durch die Einnahme von Fibrate oder anderen Medikamenten (Cholesterinsenker) zur Senkung des Cholesterinspiegels, Alkoholmissbrauch, Situationen, die zu einer erhöhten Konzentration des Medikaments im Blut führen können, sowie asiatische Abstammung.

Was sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit bei der Einnahme von Rosuvastatin beachtet werden?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Rosuvastatin nicht verwendet werden. Frauen, die im gebärfähigen Alter sind und während der Behandlung schwanger werden könnten, müssen eine geeignete Verhütungsmethode anwenden. Da Cholesterin und Produkte, die der Körper produziert, wichtig für die Entwicklung des Ungeborenen sind, überwiegt das Risiko, das durch die Einnahme von Rosuvastatin entsteht, den Nutzen einer Behandlung während der Schwangerschaft. Wenn eine Frau während der Anwendung des Medikaments schwanger wird, muss die Behandlung sofort gestoppt werden. Es wurde festgestellt, dass Rosuvastatin in der Milch von Ratten ausgeschieden wird, jedoch gibt es keine Erkenntnisse darüber, ob es auch in die menschliche Muttermilch übergeht.

Dürfen Kinder Rosuvastatin einnehmen?

Der Wirkstoff darf bei Kindern ab sechs Jahren zur Behandlung eingesetzt werden. Allerdings können bei dieser Altersgruppe häufiger als bei Erwachsenen erhöhte Muskelwerte im Blut (CK-Wert) und Muskelbeschwerden nach sportlicher Betätigung und gesteigerter körperlicher Aktivität auftreten. Unter 18 Jahren sollte Rosuvastatin nur bei bestimmten Anwendungsgebieten eingenommen werden.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Rosuvastatin

• Es ist wichtig, dass du sofort einen Arzt aufsuchst, wenn du Muskelschmerzen hast, aber die Ursache unklar ist, wenn du Muskelschwäche oder Krämpfe hast und insbesondere, wenn diese von Unwohlsein oder Fieber begleitet werden.
• Es ist notwendig, während der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode zu verwenden, damit eine Schwangerschaft vermieden wird.
• Du musst mindestens zwei Stunden warten, bevor du säurebindende Mittel einnimmst, nachdem du das Medikament genommen hast.
• Wenn ein Patient Risikofaktoren für Diabetes hat, ist es notwendig, den Blutzuckerspiegel während der Behandlung regelmäßig zu überprüfen.
• Während der Behandlung kann es zu Schwindel kommen, was das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen gefährlich macht.

Wenn du Anzeichen einer allergischen Reaktion bemerkst, informiere sofort deinen Arzt oder Apotheker, da Arzneimittelwirkstoffe manchmal allergische Reaktionen auslösen können.