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Läuse.

Die Kopflaus ist ein Klammergreifer und wird als Schmarotzer bezeichnet. Der Klammergreifer nutzt die Haare, um sich fortzubewegen. Sie verfügen über einen Stech- und Saugrüssel, mit dem sie in die Kopfhaut eindringen und von hier Blut saugen können. Die Farbe wechselt und ist abhängig davon, ob die Läuse gerade Blut gesaugt haben. Von weißlich bis rotbraun ist alles möglich. Läuse sind schnell. Sie haben sechs Beine, die über hakenförmige Klauen verfügen.

Läuse können nicht fliegen. Entgegen der Meinung vieler Menschen sind sie auch nicht in der Lage, zu springen. Sie werden vom Wind zu einem anderen Wirt getragen oder laufen hinüber. Eine ausgewachsene Laus hat eine Länge von bis zu 3 mm. Damit ist sie vergleichbar mit einem Sesamkorn und kleiner als ein Streichholzkopf.

Die Lebensdauer einer Kopflaus liegt bei rund vier Wochen. Dies ist relevant in Bezug auf die Behandlung eines Befalls. Durch den Lebenszyklus ist es oft notwendig, die Behandlung mehrfach durchzuführen, um wirklich alle lebenden Läuse zu entfernen. Die Stadien der Kopflaus sind wie folgt:

    1. Stadium:
      Haben sich Läuse gepaart, werden anschließend die Nissen in die Haare gesetzt. Dabei erfolgt die Ablage der Läuseeier höchstens 1 cm vom Haaransatz entfernt. Die Läuseweibchen befestigen die Nissen mit einem natürlichen wasserunlöslichen Kleber. Die Form der Nissen ist oval. Sie sind weiß und vor allem am Ansatz im Nacken, hinter den Ohren sowie an den Schläfen zu finden.
    2. Stadium
      Nach einem Zeitraum von rund sieben bis zehn Tagen, verlassen die Larven die Eihülle und wandern in die Haare. Sie starten direkt den Vorgang des Blutsaugens. Nur so ist es ihnen möglich, schnell zu wachsen.
    3. Stadium
      Nach dem Schlüpfen dauert es noch einmal rund acht bis zehn Tage, bis aus einer Larve eine geschlechtsreife Laus geworden ist. Nun beginnt der Prozess von vorn. Die geschlechtsreifen Läuse werden befruchtet und legen ihre Eier ab. Nach etwa vier Wochen stirbt eine Laus. Bis zu ihrem Tod hat sie im Schnitt 300 Nissen abgesetzt.

Die Übertragungswege von Läusen

Um nachvollziehen zu können, wie es zu einem Befall kommt, ist ein Blick auf die Übertragungswege hilfreich. Dieser erfolgt von Haar zu Haar. Läuse sind nicht in der Lage zu fliegen oder zu springen. Sie können den Wirt nur dann wechseln, wenn sie von einem Haar auf das andere Haar übergehen können. Dafür benötigen sie nicht viel Zeit. Der Kontakt entsteht beispielsweise beim Kuscheln oder auch beim gemeinsamen Spielen und Lernen. Wenn eine Kopflaus den Wirt gewechselt hat, kann sie auch wieder auf den ursprünglichen Wirt übergehen, wenn erneut ein langer Kontakt besteht.

Läuse verbreiten sich dort, wo viele Menschen eng zusammenkommen. Dies ist beispielsweise in Gemeinschaftseinrichtungen der Fall. Hier kann die Übertragung so umfassend passieren, dass von Kleinepidemien die Sprache ist. Das heißt, innerhalb der Gruppe verbreiten sich die Läuse stark. Oft wird nicht rechtzeitig mitgeteilt, wenn ein Kind Läuse hat. Grund ist, dass sich die Eltern schämen oder es schlichtweg selbst nicht bemerkt haben.

In seltenen Fällen kann es auch zu einer indirekten Übertragung kommen. Dies passiert dann, wenn sich Läuse auf Gegenstände verirrt haben, wie eine Mütze. Normalerweise verbleiben Läuse jedoch auf dem Kopf. Sie haben das Problem, dass sie sich auf Kopfkissen, Mütze oder auch Bürste kaum fortbewegen können und zudem keine Nahrung finden. Läuse müssen in einem Abstand von höchstens vier Stunden Nahrung aufnehmen. Können Sie das mehrfach hintereinander nicht, sterben sie.

Es gibt Untersuchungen, bei denen geprüft wurde, wie viele Läuse sich auf Gegenständen befanden. Geprüft wurden Mützen in einer Anzahl von 1.000 Schülern. Sowohl in den Mützen als auch auf dem umliegenden Boden rund um die Schüler war keine Kopflaus zu finden. Bei einer Untersuchung der Köpfe zeigten sich allerdings mehrere tausend Läuse. Die Sorge, dass eine Übertragung also durch den Austausch von Mützen erfolgen kann, ist in den meisten Fällen unbegründet.

Wie erkennt man Kopfläuse richtig?

Zu Hause kann recht gut selbst festgestellt werden, ob ein Befall mit Läusen vorliegt. Das feuchte Auskämmen der Haare gibt Aufschluss. Dafür sind die folgenden Schritte notwendig:

      1. Das Haar wird mit Shampoo gründlich gewaschen und anschließend mit Spülung versehen.
      2. Die Pflegespülung dient als Auskämmhilfe, die nicht ausgewaschen wird.
      3. Nun werden die Haare durchgekämmt. Optimal ist es, einen Läusekamm einzusetzen. Es handelt sich dabei um einen Kamm mit spitzen und sehr eng stehenden Zinken.
      4. Strähne für Strähne werden gekämmt. Mögliche Nissen oder Läuse bleiben nun in dem Kamm hängen.
      5. Der Kamm wird anschließend auf weißem Papier ausgestrichen. Vor dem hellen Hintergrund sind die Läuse oder auch die Nissen gut zu erkennen.

Wenn kein Läusekamm zur Hand ist, kann auch die Bürste verwendet werden. Nach dem Auskämmen wird die Bürste ins Wasser gelegt. Wenn sich darin Läuse befinden, werden diese nach oben getrieben.

Wichtig: Gerade bei der Diagnosestellung zu Hause passiert es oft, dass Nissen mit Schuppen verwechselt werden. Der Grund dafür ist, dass die weißen Nissen sehr nahe an der Kopfhaut an den Haaren zu finden sind. Anders als bei Schuppen ist es allerdings so, dass die Nissen sich nicht einfach mit den Fingern oder dem Kamm lösen lassen.

Auch ein Arzt erkennt die Läuse durch die genaue Betrachtung der Kopfhaut.

Behandlungsmethoden bei Läusen

Bei der Art der Behandlung kommt es darauf an, um was für einen Befall es sich handelt. Kopfläuse und Filzläuse bedürfen einer anderen Behandlung, als Kleiderläuse.

Die Therapie von Kopfläusen erfolgt mit einer oder auch mehreren der folgenden Behandlungsmethoden:

      • Bug Busting: Entfernung mit Nissenkamm, die Läuse werden ausgekämmt.
      • topische Anwendung der Kopflausmittel

Optimal ist eine Kombination durch Auskämmen mit einem Nissenkamm und einer topischen Anwendung von Kopflausmitteln, da Läuse so am effektivsten behandelt werden können. In seltenen Fällen dürfen Läuse nur mit dem Nissenkamm entfernt werden. Dies gilt zum Beispiel in der Regel für die Schwangerschaft und die Stillzeit.

Da die eingesetzten Wirkstoffe bei einer Erstbehandlung nicht immer zuverlässig alle Läuse und Nissen abtöten, sollte eine Wiederholung nach neun bis zehn Tagen stattfinden.

Das Auskämmen

Eine der wichtigsten Methoden für die Behandlung von Kopfläusen ist das Auskämmen und hier kommen keine Haarbürsten zum Einsatz, sondern ein spezieller Nissenkamm. Der Nissenkamm ist so eng gesteckt, dass er auch die an den Haaren klebenden Eier entfernt. Die regelmäßige Durchführung ist allerdings wichtig, um keine Rückstände in den Haaren zu haben. So sollte die Behandlung am Tag der Entdeckung erfolgen, erneut am vierten und neunten Tag sowie an Tag 13 und an Tag 17.

Beliebt ist der Einsatz des Bug Buster Kits, das genaue Anleitungen sowie die notwendigen Kämme enthält.

Einsatz von topischen Mitteln

Es stehen topische Mittel als Arzneimittel mit pflanzlichen oder snthetischen Wirkstoffen und Medizinprodukte für die Behandlung zur Verfügung. Als Arzneimittel gegen Kopflausbefall sind derzeit Präparate mit dem pflanzlichenWirkstoffen Pyrethrum (aus Chrysanthmenblüten) zugelassen oder ähnliche synthetische Stoffe Allethrin und Permethrin. Ziel der Kopflaustherapie ist es, möglichst nicht nur die erwachsenen Läuse abzutöten, sondern auch deren Eier (Nissen) beziehungsweise die daraus nachschlüpfenden Larven. Durch Kombination der Arzneistoffe mit weiteren Hilfsstoffen kann das Wirkspektrum der Präparate vergrößert werden.
Der pflanzliche Wirkstoff Pyrethrum wird aus getrockneten Chrysanthemenblüten g zu einem hochwirksamen Extrakt verrbeitet. Der Extrakt wirkt auf das Nervensystem der Läuse, so daß sie sich nicht mehr bewegen könen. Zusätzlich wird das Wirkspektrum vergrößert, wenn ein bestimmter Alkohol zugesetzt wird, so daß auch Nissen mit abgetötet werden. Ähnlich wie Pyrethrum wirken die synthetisch hergestellten Wirkstoffe Permethrin und Allethrin.
Neben Arzneimitteln gibt es unterschiedliche Medizinprodukte zur Läusebekämpfung. Sie haben eine rein physikalische Wirkung und enthalten enthalten zum Beispiel Silikonöl, Dimeticon oder bestimmte ätherische Öle . Sie wirken am Atmungssystem der Läuse.

Therapie bei einem Befall mit Filzläusen

Auch wenn der Filzlausbefall andere Körperregionen betrifft, so erfolgt die Behandlung auch hier mit den genannten Wirkstoffen sowie dem Auskämmen. Optimal ist es, die betroffene Region zu rasieren. In der Regel setzen sich Filzläuse in den Schamhaaren fest. Eine Entfernung der Schamhaare sorgt dafür, dass es keinen Bereich für die Läuse gibt, wo diese ihre Eier ablegen können.

Die lokalen Mittel werden auf den betroffenen Bereich aufgetragen. Ebenfalls zu beachten ist die Behandlung der rektalen Haare. Während der Therapie sollte kein enger körperlicher Kontakt mit anderen Menschen stattfinden. Es ist möglich, dass die Filzläuse dann wieder den Wirt wechseln.

Filzläuse können sich auch auf die Augenbrauen oder die Wimpern setzen. Hier ist eine Therapie schwierig, da toxische Stoffe zu Verletzungen am Auge führen können. Die mechanische Entfernung der Läuse und Nissen ist hier zu empfehlen. Diese kann auch durch den Arzt durchgeführt werden. Ebenfalls möglich ist es, die Wimpern und Augenbrauen täglich mit Öl einzureiben. Über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Tagen ersticken die Läuse und können entfernt werden.

In seltenen Fällen kann es passieren, dass die Therapie nicht greif. Der Arzt sollte erneut aufgesucht werden. Er wird prüfen, ob der Einsatz der oralen Therapie sinnvoll ist.

Behandlung von Kleiderläusen

Bei der Therapie von Kleiderläusen geht es darum, die Textilien zu reinigen, damit die Läuse nicht mehr an die Haut der Wirte kommen. Alle Textilien sollten bei einer Wäsche mit mehr als 60° ausgekocht werden. Es ist ebenfalls möglich, eine Desinfektion durchzuführen. Hierfür eignen sich Produkte, wie Jacutin. Nicht alle Kleidungsstücke und Textilien können bei der hohen Gradzahl gewaschen werden. Es ist dennoch nicht notwendig, sie direkt zu entsorgen. Stattdessen werden die Textilien in einen luftdichten Beutel gepackt und sollten darin rund vier Wochen verbleiben. Die Läuse sterben so aus.

Ebenfalls möglich ist es, die Textilien einzufrieren. Die Temperatur sollte bei mindestens -18° liegen. Neben der Behandlung der Textilien ist es notwendig, auch die Räumlichkeiten zu reinigen. Die beste Lösung ist es, einen Experten in Anspruch zu nehmen, der eine umfassende Reinigung durchführt.

Betroffene, die von den Läusen gebissen wurden, weisen Juckreiz und auch Hautirritationen auf. Eine Behandlung erfolgt hier mit Antihistaminika. Es sollte zudem genau auf Hygiene geachtet werden. Die tägliche Körperpflege ist besonders wichtig, damit die Läuse nicht weitergetragen werden.

Komplikationen bei Läusen

Komplikationen sind bei einem Befall mit Kopfläusen oder auch Filzläusen eher selten. Anders sieht es aus, wenn Kleiderläuse vorhanden sind. Diese sind bekannte Überträger von Krankheiten. Bleibt eine Behandlung aus, kann sich das Fleckfieber ausbilden. Ebenfalls möglich ist die Entstehung vom Wolhynisschen Fieber oder dem Rückfallfieber. Eine Behandlung der Erkrankungen ist möglich. Bleibt diese allerdings aus, kann es auch zum Tod der Patienten kommen.

Risikofaktoren bei Läusen

Es gibt einige Faktoren, die dafür sorgen, dass bei manchen Menschen die Gefahr für einen Läusebefall größer ist als bei anderen Menschen. Hierzu gehört vor allem körperlichen Nähe. Läuse benötigen einen Übergang, um von einem Wirt auf den anderen Wirt zu wechseln. Wenn sich die Haare von zwei Menschen berühren, dauert es nur wenige Minuten, bis die Läuse den Wirt gewechselt haben. Daher ist das Risiko bei Menschen erhöht, die viel mit anderen Menschen in Berührung kommen. Dies passiert beispielsweise in der Schule oder dem Kindergarten.

Zusätzlich dazu bestehen die folgenden Risikofaktoren:

      1. Haarfarbe: Die Ausbreitung von Läusen ist in braunen und auch in roten Haaren deutlich einfacher möglich, da die Läuse hier nur schwer gesehen werden.
      2. Haarlänge: Auch lange Haare stellen ein erhöhtes Risiko für einen starken Befall dar, da die Läuse sich gut verstecken können. Zudem erfolgt eine Übertragung häufiger von langen zu langen Haaren.
      3. Jahreszeit: Interessant ist, dass das Risiko für einen Befall mit Kopfläusen von September bis Oktober stark erhöht ist.

Es hat sich zudem gezeigt, dass Mädchen häufiger von Kopfläusen betroffen sind. Dies hängt damit zusammen, dass Mädchen meist längere Haare haben und auch mehr Körperkontakt miteinander beim Spielen haben.

Läuse vorbeugen

Die beste Vorbeugung gegen den Befall mit Kopfläusen ist die Aufklärung. Noch immer schämen sich viele Betroffene oder auch Eltern der Kinder davor, in den Einrichtungen oder in der Umgebung über den Befall zu informieren. Dies bringt allerdings die Problematik mit sich, dass die Läuse sich ungehindert verbreiten können.

Ebenfalls hilfreich ist es, die Kopfhaut der Kinder regelmäßig zu kontrollieren. Nissen oder Läuse können so schon früh erkannt werden. Eine starke Ausbreitung wird auf diese Weise von Beginn an begrenzt.

Prognose bei Läusen

Ein Läusebefall wird sich nicht von selbst zurückentwickeln. Es ist immer notwendig, eine Behandlung anzusetzen, damit sich die Läuse nicht weiter vermehren. Es reicht nicht aus, sich regelmäßig zu waschen und zu pflegen. Läuse halten sich in den Haaren und lassen sich auch durch Haarshampoo nicht stören. Lediglich die Behandlung der Kleiderläuse lässt sich durch Waschen von Kleidung mit 60° relativ gut und erfolgreich durchführen.

Nach einer durchgeführten Behandlung ist ein großer Teil der Läuse bereits abgetötet. Um sicherzustellen, dass sich nicht noch neue Läuse aus den Nissen entwickeln, sollte die Behandlung jedoch ein weiteres Mal durchgeführt werden.

Wie sieht es mit der Kostenübernahme bei Läusen aus?

Inwieweit die Kosten für die Behandlung gegen Läuse übernommen werden, hängt vom Alter der Betroffenen sowie vom Mittel ab. Arzneimittel werden bis zum vollendeten 12. Lebensjahr übernommen. Darüber ist eine Übernahme nur in seltenen Fällen, beispielsweise bei Entwicklungsverzögerungen, möglich. Die Untersuchung durch den Arzt wird allerdings von der Krankenkasse getragen.

FAQ: Läuse

Sind Läuse ansteckend?

Ein Kopflausbefall ist ansteckend. Für eine Übertragung ist ein enger Körperkontakt notwendig. Teilweise reicht es hier jedoch schon aus, wenn die Köpfe kurz zusammengesteckt werden. Kopfläuse basieren nicht auf mangelnder Hygiene. Anders sieht es bei Kleiderläusen aus, die ebenfalls ansteckend sind.

Kann ich dem Läusebefall vorbeugen?

Eine Vorbeugung ist schwierig, da viele Menschen einen Befall mit Läusen oft nicht melden oder nicht erkennen, wenn sich in den Haaren Ansammlungen von Eiern (Nissen) oder Läuse befinden. Die beste Vorbeugung ist es immer, einen Befall zu melden und dafür zu sorgen, dass er behandelt wird.

Ist der Befall mit Läusen heilbar?

Es gibt Präparate, mit denen der Befall behandelt werden können. Durch das Abtöten der Weibchen und Männchen wird die Vermehrung gestoppt. Meist wird man den Befall mit einem Insektizid bekämpfen. Wer mehrmals Läuse hat, sollte die Präparate wechseln. In einigen Fällen kann es sein, dass die Läuse Resistenzen entwickelt haben Auch eine Behandlung der Familienmitglieder ist zu empfehlen, um einem neuen Befall vorzubeugen.

Wer ist der erste Ansprechpartner bei Verdacht auf Läuse?

In den meisten Fällen sind Kinder betroffen, sodass der erste Ansprechpartner der Kinderarzt ist. Er wird prüfen, ob es sich tatsächlich um Läuse handelt und ein passendes Mittel verschreiben.

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