Raynaud Syndrom.
Das Raynaud-Syndrom beim Stillen
In einigen Fällen kann das Raynaud-Syndrom nicht nur die Finger oder Zehen betreffen, sondern auch andere Körperbereiche. So ist es möglich, dass die Erkrankung beim Stillen in den Brustwarzen auftritt. Die Brustwarzen verfärben sich, wenn die Vasospasmen einsetzen. Vor allem aber die Schmerzen sind es, die für starke Probleme sorgen. Zudem ist es möglich, dass der Gefäßkrampf in der Brustwarze auch einen Einfluss auf den Milchfluss hat und das Baby nicht ausreichend Milch aufnehmen kann.
Die Symptome beim Raynaud-Syndrom beim Stillen sind:
- Starke Schmerzen nach dem Stillen
- Teilweise Schmerzen beim Stillen
- Farbveränderungen der Brustwarze nach dem Stillen
- Brustwarzen reagieren auf Kälte mit Schmerzen
- Wärme lässt die Schmerzen nachlassen
Reduzieren lassen sich die Symptome, wenn die Brustwarzen sowohl beim Stillen als auch davor oder danach warmgehalten werden. Warme Kleidung ist ebenso hilfreich, wie Kompressen.
Zudem kann der Arzt prüfen, ob möglicherweise Medikamente eingenommen werden, die das Raynaud-Syndrom verstärken können, wie Antidepressiva oder fungizide Mittel. So ist es möglich, dass stillende Frauen die Brustwarzen mit einem Antipilzmittel behandeln, da der Säugling Mundsoor hat. In einigen Fällen kann sich das Pilzmittel auf die Gefäße auswirken und das Raynaud-Syndrom unterstützen.
Die Ursachen der Erkrankung
Die Ursachen für das primäre Raynaud-Syndrom sind nicht umfassend bekannt. Ausgegangen wird davon, dass bei Betroffenen die Temperaturregulation gestört ist. Auch die Gefäßmuskulatur reagiert deutlich empfindlicher auf Nervenreize als bei nicht betroffenen Menschen.
Anders sieht es bei einem sekundären Raynaud-Syndrom aus. Hier lässt sich nachweisen, dass sich in den Gefäßen der betroffenen Bereiche Veränderungen zeigen. Diese Veränderungen werden ausgelöst durch eine Grunderkrankung. Teilweise sind auch Medikamente die Ursache für die Veränderungen. Als häufigste Ursache für das sekundäre Raynaud-Syndrom gilt die Systemische Sklerose. Ebenfalls oft vertreten als Grunderkrankung sind die rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematodes sowie den Vaskulitiden.
Eine Thematik in Bezug auf die Ursachen des Raynaud-Syndroms sind Medikamente. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Einnahme bestimmter Medikamente über einen längeren Zeitraum für eine Gefäßverengung sorgen. Betablocker oder auch einige Antidepressiva sowie Medikamente gegen Morbus Parkinson unterstützen möglicherweise die Entstehung des Raynaud-Syndroms.
Auffällig ist, dass Menschen, bei denen ein Raynaud-Syndrom diagnostiziert wurde, häufig weitere Erkrankungen aufweisen, bei denen ebenfalls eine Verengung der Arterien zugrunde liegt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die pulmonale Hypertonie (Bluthochdruck), Migräne oder auch die Prinzmetal-Angina. Die Prinzmetal-Angina hat zum Symptom starke Brustschmerzen, die nicht unter Anstrengung, sondern im Ruhezustand auftreten.
Vibrationen und das Raynaud-Syndrom
Interessant ist der Aspekt, dass auch äußere mechanische Einwirkungen für die Entstehung des Raynaud-Syndroms sorgen können. Dabei wird von einem traumatischen Raynaud-Syndrom gesprochen. Es hat sich gezeigt, dass Betroffene meist in Berufen arbeiten, in denen täglich mit vibrierenden Maschinen gearbeitet wird. Das können Kettensägen oder Presslufthammer sowie Bohrhämmer sein. Ist die Ursache eine starke und dauerhafte Vibration, kann das Raynaud-Syndrom sogar als Berufskrankheit anerkannt werden. Dies ist auch dann der Fall, wenn sich ein Raynaud-Syndrom bei Menschen einstellt, die täglich mit sehr niedrigen Temperaturen in Berührung kommen, wie bei der Arbeit in Kühlkammern.
Symptome des Raynaud-Syndroms
Die Durchblutungsstörung zeigt sich in erster Linie durch eine Färbung der Finger sowie Gefäßkrämpfen, die auch als Vasospasmen bezeichnet werden. Es handelt sich um Krämpfe, die in Anfällen auftreten und dazu führen, dass der Blutfluss zu den jeweiligen Körperbereichen unterbrochen wird.
Die Verfärbung der Finger ist eines der Symptome, die Betroffenen zeitig auffallen. Liegt eine Attacke vor, kommt es im ersten Schritt zu einer Weißfärbung der Finger. Dabei ist der Daumen normalerweise nicht betroffen. Die Weißfärbung hat der Erkrankung auch die Bezeichnung „Leichenfingerkrankheit“ (Leichenfinger) oder „Weißfingerkrankheit“ eingebracht. Oft zeigen sich bei den Betroffenen auch Taubheitsgefühle sowie verschiedene Missempfindungen.
Basiert das Raynaud-Syndrom auf Sklerodermie, können die Symptome erweitert ausfallen. Durch eine erbliche Erkrankung ist das Bindegewebe geschwächt. Dadurch können sich die Symptome auch auf das Gesicht, die Hände und die Arme ausbreiten. Hier beginnt die Haut zu spannen und fühlt sich geschwollen an.
Verlauf des Raynaud-Syndroms
Bei Kälte reagiert der Körper. Hierbei kommt es zur Verengung der kleinen Arterien unter der Haut. Dadurch erfolgt eine Drosselung der Durchblutung und der Verlust der Körperwärme wird reduziert. Wenn eine Person allerdings unter einem Raynaud-Syndrom leitet, liegt nicht nur eine leichte Verengung vor. Stattdessen entstehen Krämpfe. Die Durchblutung in den Extremitäten wird innerhalb einer kurzen Zeit sehr stark reduziert. Es wird dabei von Anfällen gesprochen. Es kann bis zum Trikolore-Phänomen kommen. Bei diesem Phänomen erfolgt der Verlauf der Farbveränderungen der Haut in drei Stufen:
- Der betroffene Bereich nimmt eine weiße Farbe an. Zudem treten ein Taubheitsgefühl und Missempfindungen auf.
- Meist sind die Finger betroffen. Diese werden nun bläulich. Hierfür ist ein Sauerstoffmangel die Ursache.
- Setzt die Durchblutung der Arterien wieder ein, färbt sich die Haut rot.
Die vorhandene Mangeldurchblutung sorgt dafür, dass sich Stoffwechsel-Abfallprodukte in den Gefäßen ablagern. Durch die Ablagerungen löst sich der Krampf in den Gefäßen langsam wieder auf, die Durchblutung erfolgt wieder stärker. Das zeigt sich dann dadurch, dass sich die Haut wieder rötlich verfärbt.
Diagnose des Raynaud-Syndroms
Zeigen sich eines oder auch mehrere Symptome, die auf das Raynaud-Syndrom hindeuten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine Diagnose stellen. Erste Anlaufstelle für eine Untersuchung ist der Hausarzt. Dieser wird nach der Anamnese entscheiden, ob er den Patienten zu einem Rheumatologen überweist.
Der erste Schritt für die Diagnose ist ein Gespräch. Der Arzt wird verschiedene Fragen stellen, um die Situation einschätzen zu können. Mögliche Fragen, auf die sich der Patient vorbereiten kann, sind:
- Verfärben sich die Hände plötzlich?
- Sind die Verfärbungen mit Schmerzen verbunden?
- Zeigen sich die Symptome bei Kälte?
- Zeigen sich die Symptome bei Stress?
- Verändern sich die Nägel?
- Wirkt die Haut verändert?
- Gibt es Vorerkrankungen oder andere Betroffene in der Familie?
Deuten die Fragen auf das Raynaud-Syndrom hin, werden weiterführende Tests durchgeführt. So kann der Arzt die sogenannte Faustschlussprobe durchführen. Hier wird ein Seitenvergleich durchgeführt. Durch die Faustschlussprobe wird geprüft, ob in den Fingern der Bluteinstrom gleichmäßig funktioniert. Um die Probe durchzuführen, wird durch den Arzt das jeweilige Handgelenk des Patienten umgriffen. Nun muss der Patient die Faust mehrere Male öffnen und schließen. Bei einem Raynaud-Syndrom sorgt die Faustschlussprobe dafür, dass es zu Verfärbungen der Finger kommt. Diese werden deutlich heller.
Eine weitere Probe ist der Allen-Test. Beim Allen-Test prüft der Arzt die Funktionsweise der Arterien. Im Fokus der Untersuchung stehen die Arterien, die betroffene Bereiche – in den meisten Fällen also die Hände – versorgen. Die Versorgung erfolgt durch zwei Arterien. Der Arzt hält eine der beiden Arterien jeweils gedrückt. Dabei kann er prüfen, ob durch die andere Arterie ausreichend Blut fließt und die Hand versorgt. Sollte dies nicht der Fall sein, zeigt sich beim Allen-Test die Verfärbung der Finger. Es kann dann davon ausgegangen werden, dass die Arterie, die nicht abgedrückt wird, keine Durchlässigkeit hat.
Kälteprovokationstest wird nur selten eingesetzt
Unterschiedlich gesehen wird die Durchführung für einen Kälteprovokationstest. Bei diesem Test hält der Patient die Hände in Eiswasser. Für mehrere Minuten verbleiben die Hände im Wasser. Anschließend werden sie herausgenommen. Der Arzt prüft nun, ob sich die Fingerspitzen verfärben oder ob sie weiter gut durchblutet werden.
Ziel dieses Tests ist es, mit einem Trigger eine Attacke des Raynaud-Syndroms auszulösen. Allerdings kann nicht verlässlich gesagt werden, dass das Syndrom auch auf das Eiswasser reagiert. Daher wird der Test nur selten eingesetzt.
Prüfung von Haut und Gewebe
Wird die Diagnose zu einem Raynaud-Syndrom gestellt, prüft der Arzt zudem das Gewebe und die Haut der betroffenen Bereiche. Geprüft wird dies bei den betroffenen Bereichen. Zeigen sich Verfärbungen an den Fingern, wird geschaut, ob die Fingerkuppen Auffälligkeiten aufweisen. In einigen Fällen können sich Nekrosen bilden. Diese werden als Rattenbissnekrosen oder als Fingerkuppennekrosen bezeichnet. Zudem wird geprüft, ob sich vielleicht sogar Veränderungen im Bereich der Nägel zeigen.
Untersuchungen für die Abklärung des Raynaud-Syndroms
Neben den genannten Tests kann der Arzt auch noch einige Untersuchungen durchführen, um feststellen zu können, ob ein Raynaud-Syndrom vorliegt.
- Die Kapillarmikroskopie
Bei der Kapillarmikroskopie erfolgt die Untersuchung der Kapillaren. Hierbei handelt es sich um die kleinsten Gefäße, die es in den Händen gibt. Über diese Untersuchung ist es unter anderem möglich, eine Diagnose in Bezug auf eine mögliche Sklerodermie zu stellen. So zeigen sich bei der Erkrankung gefäßfreie Regionen im Wechsel mit Riesenkapillaren und Blutungen in den Kapillaren. - Duplexsonografie oder Magnetresonanz-Angiografie
Ebenfalls möglich ist es, eine Diagnose mit bildgebenden Verfahren zu bestätigen oder zu stellen. Die genannten Verfahren ermöglichen es zu erkennen, ob Spasmen (Gefäßkrämpfe) vorliegen oder ob es möglicherweise Veränderungen der Gefäße und Verengungen (Stenosen) gibt. Im Rahmen der Untersuchung erhält der Patient einen gefäßerweiternden α-Blocker. Wenn eine Gefäßerkrankung vorliegt, kann der α-Blocker nicht für eine Öffnung der Gefäße sorgen. Öffnen sich die Verengungen dagegen, ist dies ein Zeichen gegen das Raynaud-Syndrom. - Blutuntersuchungen
Vor allem in Bezug auf die Diagnostik zum sekundären Raynaud-Syndrom ist es sinnvoll, Blutuntersuchungen zu machen. Diese geben Aufschluss darüber, ob eventuell Grunderkrankungen vorliegen.
Primäres Raynaud-Syndrom – die Diagnose
Es gibt Unterschiede bei der Diagnose zum primären und zum sekundären Raynaud-Syndrom. Hier werden unterschiedliche Kriterien in den Fokus gestellt. Ein Hinweis auf ein primäres Raynaud-Syndrom ist, dass sich die Symptome an beiden Händen zeigen. Zudem zeigen sich die Attacken in erster Linie dann, wenn der Betroffene starken Stress hat oder Kälte als Trigger agiert.
Ebenfalls ein Zeichen für das primäre Raynaud-Syndrom sind bereits vorliegende Gewebeschäden. In der Anamnese wird nachgefragt, über welchen Zeitraum sich die Symptome erstrecken und ob der Patient über eine mögliche Grunderkrankung verfügt. Ist dies nicht der Fall und zeigen sich die Symptome schon mehr als zwei Jahre, kann von einem primären Syndrom ausgegangen werden.
Es erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, wenn die betroffene Person weiblich und unter 30 Jahre ist sowie Anzeichen für eine Prinzmetal-Angina oder für eine Migräne hat.
Behandlungsmethoden beim Raynaud-Syndrom
Die Behandlungsmethoden beim Raynaud-Syndrom sind abhängig davon, um welche Variante es sich handelt und wie stark die Lebensqualität der Betroffenen beeinflusst wird. Bei einer leichten Ausführung wird normalerweise erst einmal versucht, ohne eine medikamentöse Therapie zu agieren. Hier kann es helfen, die betroffenen Bereiche möglichst warm zu halten und den Stress zu reduzieren.
Gerade dann, wenn das Raynaud-Syndrom jedoch schmerzhaft ist und den Alltag stark einschränkt, ist die richtige Therapie eine wichtige Hilfe. Wenn ein sekundäres Raynaud-Syndrom nachgewiesen wurde, ist der erste Schritt die Behandlung der Grunderkrankung. Stellen Medikamente den Auslöser dar, ist die Suche nach einem passenden Ersatz wichtig.
Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten
Für die medikamentöse Behandlung kommen verschiedene Wirkstoffe in Frage. Eine Behandlung sollte immer mit dem Arzt abgesprochen werden. Die erste Wahl stellen häufig Kalziumantagonisten dar. Es handelt sich dabei um gefäßerweiternde Medikamente, die dafür sorgen sollen, dass sich die Arterien wieder weiten. Sie haben allerdings auch Nebenwirkungen, wie das Absenken des Blutdrucks. In einigen Fällen kann es dadurch zu Schwindel und verstärkter Müdigkeit kommen.
Ebenfalls möglich ist die Behandlung mit nitrathaltigen Salben. Diese Ausführung wird normalerweise durch die Vorgaben des Arztes angemischt und so auf den Patienten abgestimmt.
Bei stark betroffenen Patienten kann auch mit PDE-5-Hemmer gearbeitet werden. Teilweise ist es möglich, die gefäßerweiternden Medikamente auch direkt per Infusion zu verabreichen.
Die operativen Behandlungsmöglichkeiten
Eine Behandlung kann auch durch einen operativen Eingriff erfolgen. Hierbei handelt es sich um die Sympathektomie. Bei dieser Operation erfolgt ein Eingriff an ausgewählten sympathischen Nerven. Die Nerven erhalten über eine Spritze Lidocain. Dadurch werden diese für einen bestimmten Zeitraum blockiert und die Symptome des Syndroms gelindert. Alternativ ist auch eine Entfernung der Nerven möglich.
Die operativen Behandlungsmöglichkeiten werden erst dann eingesetzt, wenn andere Therapieausführungen keine Linderung bringen oder sich das Raynaud-Syndrom deutlich verstärkt.
Bei den Verfahren ist zu beachten, dass deren Wirksamkeit überschaubar ist. Im Schnitt können Betroffene anschließend mit rund zwei Jahren Entspannung rechnen, bevor die ersten Symptome wieder auftreten. Zudem ist nicht gesagt, dass das Verfahren auch wirklich Erfolg zeigt.
Untersuchungen haben ergeben, dass die operativen Methoden erfolgreicher bei Patienten sind, die unter dem primären Raynaud-Syndrom leiden.
Das können Betroffene tun
Ergänzend zu den Behandlungsmethoden beim Raynaud-Syndrom, können Betroffene auch selbst etwas dafür tun, dass die Symptome nicht zu stark ausfallen oder nicht so häufig auftreten. Mögliche Hilfen sind:
- Wärme und Bewegung bei einem Anfall
Stellt sich ein Anfall ein, ist eine akute Hilfe Wärme. Optimal ist es, die Hände unter warmes Wasser zu halten. Wenn gerade kein Wasser vorhanden ist, können die Hände unter die Achseln oder zwischen die Beine gesteckt werden. Ebenfalls hilfreich ist es, die Hände zu bewegen, sie zu kneten und zu massieren. Generell ist es hilfreich, die Muskeln in den Fingern zu stärken. Dabei kann mit muskelkräftigen Übungen gearbeitet werden. - Verzicht auf Nikotin
Raucher sollten den Konsum von Nikotin reduzieren oder komplett einstellen. Rauchen unterstützt Durchblutungsstörungen. Diese sorgen dafür, dass das Raynaud-Syndrom zu starken Symptomen führen kann. - Schutz vor Kälte
Um Anfälle zu verhindern, sollte der Körper immer gut vor Kälte geschützt werden. In vielen Fällen reicht es nicht aus, einfach nur Handschuhe zu tragen. Hilfreich ist es, gerade an sehr kalten Tagen auf Handwärmer zurückzugreifen. Hier gibt es verschiedene Varianten, die eingesetzt werden können, wie Gelkissen oder auch Taschenöfen. - Medikamente kontrollieren
Der Arzt wird prüfen, ob Betroffene möglicherweise Medikamente einnehmen, die zu einer Verengung der Gefäße führen. Aber auch frei verkäufliche Medikamente können diesen Einfluss haben, wie Erkältungs- und Kopfschmerzmittel. Hier sollte immer genau auf die Wirkstoffe geachtet werden. - Wechselbäder durchführen
Eine Stärkung der Gefäße sowie ein verbesserter Blutfluss lassen sich durch regelmäßige Wechselbäder erzielen. Hier muss aber vorsichtig probiert werden, welche Form der Wechselbäder hilfreich sind. Während Kneipp-Aufgüsse zu stark wirken und sogar Krämpfe hervorrufen können, sind klassische kalt-heiß-Wechselbäder hilfreich, ebenso wie warme Teilbäder. Hier ist es auch möglich, zusätzlich pflanzliche Stoffe einzusetzen, wie Rosmarin.
Raynaud-Syndrom vorbeugen
Eine Vorbeugung des Raynaud-Syndroms ist nicht möglich. Da beim primären Syndrom die Ursachen weitestgehend unbekannt sind, gibt es keine Handlungen, die eine Entstehung verhindern können. Wer jedoch die Diagnose der Erkrankung erhalten hat, kann die Trigger vermeiden. Einer der wichtigsten Trigger ist Stress.
Das Raynaud-Syndrom und der Stress
Ein wichtiger Aspekt in Bezug auf das Raynaud-Syndrom ist der psychische Einfluss. So ist bekannt, dass ein Anfall beim Raynaud-Syndrom auch durch Stress ausgelöst werden kann. Es muss sich nicht nur um negativen Stress handeln. Dies gilt auch für positiven Stress oder Aufregung.
Oft wird nicht davon ausgegangen, dass Emotionen einen Einfluss auf die Gefäße haben können. Tatsächlich lohnt sich ein Blick auf die Funktionsweise des Körpers, um zu verstehen, warum Stress einen Trigger darstellen kann.
Die Blutgefäße in der Haut reagieren auf Veränderungen der Umwelt – in erster Linie auf die Temperaturen. Die Reaktion besteht darin, sich zu weiten oder zusammenzuziehen. Das sympathische Nervensystem sorgt für die Steuerung dieses Vorgehens. Es ist ein Teil des gesamten vegetativen Nervensystems. Das vegetative Nervensystem wiederum reagiert auf die Emotionen.
Betroffene, die unter einem Raynaud-Syndrom leiden, merken diese Verbindung durch einen Anfall. Bei Angst oder Stress ziehen sich die Gefäße zusammen. So kommt es zu einem Anfall.
Optimal ist es daher, möglichst Stress zu vermeiden und auf die Anzeichen des Körpers zu hören. Wer unter einer starken psychischen Belastung steht, kann sich auch therapeutische Hilfe holen.
Mögliche Folgen des Raynaud-Syndroms
Das Raynaud-Syndrom ist eine unangenehme Erkrankung, die auch mögliche Folgen mit sich bringen kann. Vor allem dann, wenn Betroffene unter häufigen und sehr starken Anfällen leiden, ist eine Schädigung des Gewebes ein wichtiger Punkt. Gerade die Fingerkuppen laufen dann Gefahr, dass es zu den sogenannten Rattenbissnekrosen kommt. Die Fingerkuppen verfärben sich dunkel, es bilden sich sichtbare Nekrosen. Es kann passieren, dass Betroffene dann die Fingerkuppen verlieren. Diese sterben möglicherweise ab.
In wenigen Fällen hat sich auch gezeigt, dass nicht nur die Fingerkuppen absterben können, sondern auch größere Bereiche, wie die ganzen Finger oder deren Endglieder. Es kann zu einer Amputation kommen.
Schwerwiegende Folgen treten hauptsächlich dann auf, wenn die Betroffenen unter einem sekundären Raynaud-Syndrom leiden.
FAQ: Raynaud-Syndrom
Ist das Raynaud-Syndrom ansteckend?
Das Raynaud-Syndrom ist keine ansteckende Erkrankung. Da es sich hierbei um eine Verengung der Gefäße handelt, die nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird, müssen sich auch keine Gedanken über eine mögliche Ansteckung gemacht werden. Nicht auszuschließen ist allerdings eine mögliche genetische Veranlagung. Es gibt noch einige Punkte beim Raynaud-Syndrom, die bis heute nicht geklärt sind. Dies gilt in vielen Fällen auch für die Ursachen – vor allem bei der primären Variante.
Muss ich mit dem Raynaud-Syndrom zum Arzt?
Treten die Vasospasmen in den Fingern oder auch in den Zehen zum ersten Mal auf, kann das sehr beängstigend sein. Allein für eine umfassende Diagnose ist es immer empfehlenswert, bei Krämpfen in den Fingern und Farbveränderungen der Haut den Arzt aufzusuchen. Dieser wird eine umfassende Anamnese durchführen und andere Ursachen für die Symptome ausschließen. Er kann dann auch den Behandlungsverlauf festlegen.
Ist das Raynaud-Syndrom gefährlich?
Das Raynaud-Syndrom ist in erster Linie eine unangenehme Erkrankung, die Missempfindungen in den Händen und auch in den Füßen mit sich bringen kann. Kribbelnde Gefühle sowie schnell auskühlende Haut sind einige der Punkte, die für ein unangenehmes Gefühl sorgen. Gefährlich ist das Raynaud-Syndrom in den meisten Fällen nicht. Schwierig wird es vor allem dann, wenn die Krämpfe der Gefäße länger anhalten und die Fingerkuppen oder Zehen für eine längere Zeit nicht richtig versorgt werden. In dem Fall kann es passieren, dass die betroffenen Bereiche absterben und vielleicht sogar amputiert werden müssen.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose für ein bestehendes Raynaud-Syndrom besteht vor allem aus einer umfassenden Anamnese. Der Arzt wird dem Patienten erst einmal zahlreiche Fragen stellen und anhand der Antworten bereits erste Schlussfolgerungen ziehen. In den meisten Fällen wird der Arzt auch noch einige Tests durchführen, wie die Faustschlussprobe oder den Allen-Test.
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