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Neurodermitis.

Symptome bei Neurodermitis

Die ersten Anzeichen einer Neurodermitis bei Kindern treten normalerweise innerhalb der ersten zwei Jahre nach Geburt auf. Viele Kinder sind bereits ab dem dritten Lebensmonat betroffen. Hier gibt es dann die ersten Anzeichen. In seltenen Fällen kann es sein, dass sich die Neurodermitis auch erst nach dem fünften Lebensjahr zeigt.

Eines der ersten Symptome bei Babys ist ein Ausschlag, der sich am Kopf entwickelt. Allerdings sollten Symptome für eine Neurodermitis nicht mit Milchschorf verwechselt werden. Der Milchschorf ist ein Hautausschlag auf der Haut, der sich aufweichen und ablösen lässt. Er kann ein Anzeichen dafür sein, dass sich möglicherweise eine Neurodermitis entwickelt, allerdings kann er sich auch im Laufe des ersten Jahres lösen, ohne dass es zu der Hauterkrankung kommt.

Wichtig zu wissen:

  • Tritt eine Neurodermitis bei Kindern im ersten Lebensjahr auf, entwickelt sie sich bei rund der Hälfte der betroffenen Kinder normalerweise innerhalb von zwei Jahren zurück.
  • Tritt eine Neurodermitis erst nach dem zweiten Lebensjahr auf, braucht sie deutlich länger, um sich zurückzubilden. Häufig lässt sie dann ab einem Alter von 10 Jahren nach.
  • Es ist möglich, dass die Neurodermitis im Jugendalter nachlässt, später jedoch wieder auftritt.

Im Rahmen einer Untersuchung wird bei der atopischen Dermatitis unterschieden zwischen dem chronischen Stadium und dem akuten Entzündungsstadium. Die Symptome unterscheiden sich teilweise deutlich.

Die Merkmale eines akuten Entzündungsstadiums:

  1. Die Haut ist stark gerötet, die Färbung scheint zu leuchten.
  2. Die Haut beginnt zu nässen.
  3. Es kann zu einer Bläschenbildung kommen.
  4. Der Patient verspürt einen starken Juckreiz.
  5. Die geschädigte Haut schmerzt, es entwickelt sich ein brennendes Gefühl.
  6. Die Ekzeme zeigen sich vor allem im Gesicht, an den Kniekehlen und in den Ellenbeugen.

Die Merkmale eines chronischen Entzündungsstadiums:

  1. Die Haut ist sehr trocken.
  2. Die Haut schuppt sich.
  3. Die Hautfaltung ist deutlich grober.
  4. Der Juckreiz ist stark.

Nicht immer zeigen sich bei einer akuten Neurodermitis große Bereiche der Haut, die betroffen sind. Teilweise gibt es bei Patienten mit einer Minimalform. Bei der Minimalform ist eine Diagnose erschwert, da die Symptome nicht auf den ersten Blick direkt zu erkennen sind. Dazu gehören:

  • Ausbildung einer Dennie-Morgan-Falte, einer doppelten Lidfalte.
  • Die Augenbrauen dünnen sich deutlich aus.
  • Die Handinnenflächen haben eine verstärkte Zeichnung der Linien.
  • Die Mundwinkel reißen ein.
  • An den Ohrläppchen zeigen sich trockene Stellen.
  • An den Händen kommt es zur Bläschenbildung.
  • Die Weißfärbung der Haut beim Kratzen mit einem Spatel, die auch als weißer Dermographismus bezeichnet wird.
  • Es bildet sich eine Pulpitis sicca, trockene Kuppen an den Fingern. Die umgangssprachliche Bezeichnung für dieses Symptom ist der atopische Winterfuß.
  • Es bildet sich eine Keratosis pilaris, eine Reibeisenhaut. Die Haut zeigt Pickel, die sich hart anfühlen, da ein Überschuss an Keratin entsteht.

Eines der stärksten Symptome bei einer Neurodermitis ist der Juckreiz. Betroffene beschreiben, dass er quälend ist und für schlaflose Nächte sorgt. Zudem zeigt sich bei einem akuten Schub ein Ausschlag auf der Haut. Dieser kann unterschiedlich aussehen und hängt davon ab, in welcher Phase sich der Patient befindet:

Phase Ausprägung
Akute Phase In dieser Phase ist die Haut sehr stark gerötet und entzündet. Der Juckreiz ist besonders ausgeprägt. Es bilden sich kurzzeitig Blasen und nässende Stellen auf der Haut.
Folgephase Ist die akute Phase abgeschlossen, verblasst der Ausschlag. Die Haut trocknet aus, sie löst sich ab und schuppt.
Endphase Die Haut wird rissig und sehr grob. An vielen Stellen kann sie sich verdicken.

Es ist möglich, dass zeitgleich an verschiedenen Stellen des Körpers Ausschläge in unterschiedlichen Phasen auftreten. Juckende Bläschen, überempfindliche Hautbereiche und schuppige Abschnitte sind bei Neurodermitis in verschiedenen Phasen zu finden.

Die Lokalisation der Ekzeme ist auch abhängig vom Alter der Patienten. So zeigen sich bei Säuglingen die Herde vor allem an den Armen, den Wangen sowie den Beinen. Bei einer sehr starken Ausprägung können sie auch auf der Brust, am Bauch oder dem Rücken entstehen.

Bei älteren Patienten sind die Herde vor allem an den Ellbogen und den Kniekehlen lokalisiert. Nur in seltenen Fällen tritt er direkt im Gesicht auf.

Ursachen für Neurodermitis

Um die Ursachen von Neurodermitis besser nachvollziehen zu können, ist ein Blick auf den Aufbau der Haut hilfreich. Sie setzt sich aus der Epidermis, der Dermis und der Subkutis zusammen. Die Epidermis ist die Oberhaut, die Dermis wird auch als Lederhaut bezeichnet. Die Subkutis ist die Unterhaut.

Die Epidermis hat mehrere Schichten, der Mensch sieht jedoch nur die Hornschicht. Sie ist der Zaun des Körpers. Eine stabile Hornschicht sorgt dafür, dass Erreger nicht in den Körper eindringen können. Damit die Hornschicht stabil bleibt, werden in der Basalschicht stetig neue Zellen hergestellt.

Betroffene, die unter Neurodermitis leiden, haben keine intakte Hornschicht. Durch Entzündungen, die in den einzelnen Schichten der Haut sind, wird die Hornschicht angegriffen. Dadurch haben es Keime und Reizstoffe leichter, einzudringen und für den Ausbruch von Ekzemen zu sorgen.

Auch Allergene können so eindringen. Es gibt eine allergische Form der Hauterkrankung, die bei rund 40 % der Betroffenen vorliegt. Bei einer allergischen atopischen Dermatitis sind die Symptome oft noch erweitert und verstärkt. Allergene lösen eine verstärkte Reaktion des Immunsystems aus. Es kommt zur Bildung von Antikörpern. Die Antikörper lösen Entzündungen auf der Oberfläche der Haut aus.

Als Trigger für eine Neurodermitis können aber auch noch andere Stoffe dienen. Dazu gehören Textilien sowie Kälte oder Hitze oder Infekte. Generell ist die Haut bei einer Neurodermitis nicht mehr in der Lage, die Hornschicht stetig zu regenerieren.

Ist die Hornschicht angegriffen, haben es Hautkeime leicht, in die Hautschichten einzudringen. Zu nennen sind hier vor allem Staphylococcus aureus. Es handelt sich um Keime, die auf der Haut leben und normalerweise keinen Schaden anrichten. Bei Neurodermitis liegen sie jedoch in einer deutlich höheren Menge vor. Sie durchdringen die Hautbarriere und verletzen die Haut weiter.

Ursachen für Neurodermitis zusammengefasst:

  • Vererbung
  • Allergien
  • Infekte
  • Kleidung
  • Jahreszeit
  • Stress
  • Tabakrauch
  • Hormonelle Schwankungen durch Schwangerschaft, Menstruation etc.

Immer wieder wird davon gesprochen, dass auch Schlafstörungen und Stress einen Schub auslösen oder einen bestehenden Schub verstärken können. Medizinische Nachweise dazu gibt es bisher nicht. Allerdings zeigen Erfahrungsberichte von Betroffenen, dass sie in stressigen Situationen einen deutlich stärkeren Schub haben.

Das Zusammenspiel von Stress und Neurodermitis lässt sich allerdings nachvollziehbar erklären. Bei Stress schüttet der Körper vermehrt Kortison aus. Kortison hat einen schädigenden Einfluss auf die Haut.

Diagnose bei Neurodermitis

Für eine adäquate Behandlung ist es wichtig, eine Diagnose durch einen Dermatologen stellen zu lassen. Die wichtigste Grundlage für die Diagnose ist die körperliche Untersuchung. Der Arzt wird, abhängig vom Alter des Patienten, die Körperstellen prüfen, an denen sich die Hautveränderungen verstärkt zeigen. Zudem ist es notwendig, andere Erkrankungen auszuschließen, die ebenfalls zu Hautveränderungen führen können, wie einer Schuppenflechte.

Gerade bei sehr jungen Patienten kann es teilweise dazu kommen, dass eine Neurodermitis verwechselt wird mit einer seborrhoischen Dermatitis, da beide Erkrankungen ähnliche Symptome aufweisen. Allerdings geht die seborrhoische Dermatitis nicht mit einem starken Juckreiz einher.

Im Rahmen einer Anamnese werden Fragen gestellt, die Aufschluss darüber geben können, ob es sich möglicherweise um eine Neurodermitis handelt. Unter anderem wird gefragt, ob die Hauterkrankungen in Schüben auftreten und ob es eine familiäre Vorbelastung gibt.

Der Neurodermitis-Schub und die Diagnose

Im Rahmen der Diagnosestellung wird der Arzt auch prüfen, ob gerade ein akuter Neurodermitis-Schub vorliegt. Sie zeigt sich häufig in den Wintermonaten. Auffällig ist, dass die Haut deutlich austrocknet und teilweise auch aufbricht. Blutige Stellen, die nässen, sind das Ergebnis. Der Arzt wird in der Untersuchung prüfen, welche Schwere der Schub hat. Dafür gibt es mehrere Bewertungssysteme:

  • SCORing Atopic Dermatitis (SCORAD)
  • Eczema Area and Severity Index (EASI)
  • Dermatology life Quality Index (DLQI)

Unter anderem wird geprüft, wie stark die Lebensqualität des Patienten beeinflusst wird.

Zeigt sich, dass ein akuter Schub vorliegt, muss die Therapie angepasst werden. Hier kommen normalerweise Cremes mit antientzündlichen Wirkstoffen zum Einsatz. Gerade bei einem sehr starken Schub ist es oft sinnvoll, die Wirkstoffe direkt intravenös zu geben oder Tabletten zu verabreichen.

Bei einem starken Schub ist es notwendig, die Therapie über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Zeigen sich Besserungen, sollte kein direkter Abbruch der Therapie erfolgen. Stattdessen ist es der richtige Weg, die Medikamente zu reduzieren und auf Präparate umzusteigen, bei denen der Wirkstoff geringer dosiert ist.

In einigen Fällen ist es sinnvoll zu prüfen, ob es sich um die allergische Form der Erkrankung handelt. Anzeichen dafür lassen sich durch eine umfassende Anamnese erkenne. Sollte es Anzeichen dafür geben, dass es sich um die allergische Form handeln könnte, wird ein Allergietest durchgeführt. Hierbei kann es sich um den Prick-Test oder einen Intrakutantest handeln, aber auch um eine Untersuchung des Blutes. Über einen Bluttest kann geprüft werden, ob sich Antikörper im Blut zeigen. Hierbei würde es sich um Immunglobulin E handeln, kurz auch als IgE bezeichnet.

Zeigt der Test, dass eine Allergie vorliegt, ist der nächste Schritt nun herauszufinden, ob die Allergie einen Einfluss auf die Neurodermitis hat. Hierfür wird ein Provokationstest durchgeführt.

Eine weitere Option für einen Test auf Allergien ist die Durchführung eines Epikutantests. Hier muss jedoch ein Zeitraum von bis zu 48 Stunden eingeplant werden, um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten.

Behandlungsmethoden bei Neurodermitis

Ist die Diagnose der Neurodermitis vorhanden, wird eine Behandlung zusammengestellt. Diese setzt sich normalerweise zusammen aus den folgenden Punkten:

  • Hautpflege
  • Kortison äußerlich und systemisch
  • Lichttherapie
  • systemische Therapie

Die korrekte Hautpflege bei Neurodermitis

Wer unter Neurodermitis leidet, benötigt dauerhaft eine Basispflege für die Haut. Diese sollte auch dann durchgeführt werden, wenn es gerade keinen akuten Schub gibt. Als hilfreich erwiesen haben sich rückfettende Cremes, am besten geeignet ohne Zusatzstoffe wie Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Farbstoffen, sie sollten pH-hautneutral und dermatologisch geprüft sein, die auf die Haut aufgetragen werden. Allerdings ist es wichtig, die Art der Hautpflege an die Jahreszeit anzupassen. Gerade im Winter sind fetthaltige Cremes wichtig, im Sommer allerdings ist es besser, auf Produkte zurückzugreifen, die eine Wasserbasis haben.

Sehr gut gepflegt wird die Haut mit Cremes, die mit Urea angereichert sind. Der Harnstoff in den Produkten ist ein körpereigener Stoff. Er ist in der Lage, die Barriere der Haut zu stärken und bei der Regeneration zu unterstützen, er bindet Wasser und spendet Feuchtigkeit und kann lindernd bei Juckreiz sein. Wie hoch der Anteil an Urea ist, hängt von den Produkten ab. Eine Dosierung von 10 % ist für Erwachsene normalerweise eine gute Wahl. Urea-Cremes sollten nicht bei Kindern eingesetzt werden, die gerade einen akuten Schub haben, da der Stoff zu reizend für die Haut ist. Erst nachdem der Schub abgeheilt ist, kann auch bei Kindern Creme mit Urea eingesetzt werden.

Da die Hautpflege eine wichtige Grundlage darstellt, um Schübe zu vermeiden und die Haut zu schützen, sind die folgenden Punkte hilfreich:

  • Eine passende Creme sollte täglich mindestens zweimal aufgetragen werden.
  • Um die Haut zu schonen ist es wichtig, seifenfreies Duschgel zu verwenden.
  • Patienten sollten nur Waschmittel verwenden, das frei von Duftstoffen ist.

Gerade an den warmen Tagen steigt die bakterielle Besiedelung auf der Oberfläche der Haut deutlich an. In diesem Zusammenhang kann es passieren, dass der Arzt weitere Salben verschreibt, die mit Antibiotika versetzt sind. Unter anderem werden Produkte mit Erythromycin oder mit Fusidinsäure verwendet. Dadurch soll die Menge an Bakterien reduziert werden. Dieses Ergebnis kann auch erzielt werden, wenn Antiseptika zum Einsatz kommen. Bei der Behandlung von Neurodermitis haben Triclosan oder auch Chlorhexidin eine gute Wirksamkeit erzielt.

Der Einsatz von topischen (äußerlichen) Kortisonpräparaten

Ein weiterer wichtiger Bereich bei der Behandlung von Neurodermitis ist die Verwendung von kortisonhaltigen Präparaten. Die sogenannten Steroide werden in unterschiedliche Wirkklassen eingeteilt. Die Wirkklassen reichen von Klasse eins bis hin zu Klasse vier. Zeigen sich atopische Veränderungen der Haut, wird meist ein Präparat der Klasse zwei eingesetzt, wie Prednicarbat.

Der Einsatz von Kortison muss jedoch gut beobachtet werden. Werden die Wirkstoffe zu lange oder in einer zu starken Dosierung eingesetzt, kann es zu Nebenwirkungen kommen. Eine bekannte Nebenwirkung in dem Zusammenhang ist eine ausgedünnte Haut, die auch als Pergamenthaut bezeichnet wird. Ebenfalls möglich ist, dass sich eine Steroidabhängigkeit ausbildet. Das heißt, wenn die Präparate mit Kortison wieder abgesetzt werden, entsteht möglicherweise ein weiterer Schub.

Kortison gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Welche Form gewählt wird, hängt davon ab, wo das Ekzem verstärkt auftritt. Zur Verfügung stehen:

  1. Salbe oder Creme – die Anwendung erfolgt auf geschädigter Haut, wie an den Armen oder Beinen
  2. Schaum – die Anwendung erfolgt auf der Kopfhaut
  3. Lotionen – die wässrigen Lotionen kommen in der akuten Phase zum Einsatz

Der Einsatz von systemischen (innerlichen) Kortisonpräparaten

Bei Erwachsenen, die an schweren Neurodermitisformen leiden, kommt der Einsatz von Kortisontabletten in Frage. Bei Kindern werden sie sehr selten eingesetzt. Kortiontabletten dürfen nur kurzfristig über wenige Wochen eingenommen werden und nicht plötzlich abgesetzt werden. Wegen der Nebenwirkungen ist der Behandlungszeitraum kurz zu halten und die Dosierung muss stufenweise herabgesetzt werden.

Anwendung einer Lichttherapie

Eine weitere Behandlungsform, die gerne ergänzend eingesetzt wird, ist die Lichttherapie. Sie kann bei einem chronischen Verlauf zum Einsatz kommen, aber auch bei einem akuten Schub. Häufig wird die Bade-PUVA eingesetzt. Der Patient erhält eine Flüssigkeit. Die Flüssigkeit selbst ist angereichert mit dem Wirkstoff Psoralen. In dieser Flüssigkeit muss gebadet werden, damit möglichst alle Bereiche der Haut erreicht werden. Nach dem Bad wird dann UVA-Licht eingesetzt. Dafür ist es notwendig, in eine Lichtkabine zu gehen. So kann die Haut die Wirkstoffe optimal aufnehmen.

Bei einer chronischen Form kann auch mit einer UV-Schmalspektrum-Therapie gearbeitet werden. Es handelt sich dabei um eine UVB-Therapie. Generell ist zu beachten, dass bei einer Lichttherapie mit UV-Strahlung gearbeitet wird. Diese fördert die vorzeitige Hautalterung und erhöht auch das Risiko für Hautkrebs.

Anwendung der Stufentherapie

Ebenfalls ein wichtiger Teil der Neurodermitis-Therapie ist die Stufentherapie. Hierbei handelt es sich um die Gabe von Tabletten oder auch Wirkstoffen, die über die Vene verabreicht werden. Allerdings wird mit Tabletten oder auch intravenösen Medikamenten nur dann gearbeitet, wenn es keine andere Option gibt, um den Juckreiz zu reduzieren oder die Ekzeme zu behandeln. So wird hier zum Beispiel das Immunsuppressivum Ciclosporin A verabreicht, um den Krankheitsschub zu reduzieren und dem Körper die Möglichkeit zu geben, den Hautzustand wieder zu verbessern.

Für eine bessere Übersicht darüber, wann welche Therapie eingesetzt wird, gibt es den Stufenplan:

  1. Stufe: Basistherapie
    Bei der Basistherapie geht es darum, den Patienten über die Erkrankung aufzuklären, ihn an die Basispflege heranzuführen und dabei zu unterstützen, diese regelmäßig durchzuführen. Bei einer allergenen Atopie sollte zudem darauf geachtet werden, Allergene zu meiden, wie Hausstaubmilben, Tierhaare oder Auslöser für Kontaktallergien sowie Nahrungsmittelallergien.
  2. Stufe: Ausbildung leichter Ekzeme
    Zeigen sich leichte Ekzeme bei der Hautkrankheit, wird mit entzündungshemmenden Medikamenten gearbeitet. Diese enthalten normalerweise Kortison als Hemmer. Zudem kommen antiseptische Mittel zum Einsatz, um den Bakterienbefall der Haut zu reduzieren. Die hemmenden Medikamente sorgen dafür, dass sich die Ekzeme nicht weiter ausbilden.
  3. Stufe: Ausbildung von mittelschweren Ekzemen
    Bei mittelschweren Ekzemen werden Präparate eingesetzt, bei denen die Wirkstoffdichte höher ist. Hierbei kann es sich auch um Calcineurin handeln. Die Lichttherapie kann verwendet werden. Zur Versorgung der trockenen Haut und zur Unterstützung der Barrierefunktion der Hautoberfläche haben sich feuchte und fetthaltige Umschläge bewährt.
  4. Stufe: Schwere Ekzeme
    Bei der letzten Stufe kommt eine systemische Therapie zum Einsatz. Diese soll einen direkten Einfluss auf das Immunsystem haben. Zum Einsatz kommen Medikamente, wie Baricitinib, Dupilumab oder Ciclosporin, Pimecrolimus, Tacrolimus. Auch orale Glukokortikoide sind eine Möglichkeit, ebenso wie die PUVA-Therapie.

Anwendung H1-Antihistaminika

Wenn Neurodermitis-Patienten an einer Allergie leiden, werden häufig H1-Antihistaminika wie Cetirizin oder Loratadin als Tablette verabreicht. Sie haben zum Teil den zusätzlichen Effekt, dass sie müde machen. Dieses kommt den Neurodermitis-Patienten entgegen, wenn sie aufgrund des Juckreizes Probleme beim Schlafen haben.

Komplikationen bei Neurodermitis

Abhängig davon, wie umfassend die erkrankten Flächen der Haut sind, kann es auch zu Komplikationen bei Neurodermitis kommen. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass Staphylococcus aureus als Bakterien in die Haut eindringen, deutlich höher, wenn die Haut großflächig betroffen ist. Die Bakterien selbst leben auf der Haut. Ist die Hautbarriere gesund, richten sie allerdings keinen Schaden an. Anders ist es, wenn sie die Chance haben, in die Haut einzudringen. Sie sorgen für eine Entzündung. Die Haut rötet sich und beginnt zu nässen. Gelbliche Krusten bilden sich. Die Infektion muss behandelt werden, da sie sonst weitere Komplikationen hervorrufen kann.

Auf der angegriffenen Haut können sich auch weitere Bakterien oder Viren verbreiten, wie Herpes-Viren. Eine hohe Gefahr besteht hier im Säuglingsalter. Liegt eine allergische Neurodermitis vor, kann es passieren, dass sich bei Kindern auch noch Heuschnupfen oder Asthma ausbilden.

Risikofaktoren bei Neurodermitis

Liegt eine familiäre Veranlagung vor, ist auch das Risiko erhöht, dass es zur Ausbildung einer Neurodermitis kommt. Untersuchungen haben ergeben, dass die Zahl der an Neurodermitis erkrankten Personen in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Es ist also davon auszugehen, dass es weitere Faktoren gibt, die eine Neurodermitis auslösen können, wie die zunehmende Umweltverschmutzung.

Ein weiteres Risiko kann eine zu starke Hygiene sein. So wird verhindert, dass die Haut schon frühzeitig mit Keimen in Berührung kommt und sich auf diese einstellen kann. Zeigt sich dann ein Trigger, reagiert die Haut besonders stark.

Neurodermitis vorbeugen

Die Vorbeugung einer Neurodermitis ist in den meisten Fällen nicht möglich, da eine familiäre Vorbelastung einer der häufigsten Auslöser ist. Allerdings ist bekannt, dass es verschiedene Faktoren gibt, die hier Einfluss nehmen. Dennoch gibt es bisher keine wirksamen Maßnahmen, die als Vorbeugung dienen.

Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen. Hier zeigen die Ergebnisse, dass sich eine Neurodermitis bei Säuglingen oder Kinder nicht dadurch vorbeugen lässt, dass sie relativ frühzeitig mit möglichen allergenen Lebensmitteln in Berührung zu bringen.

Keine medizinische Grundlage gibt es zu den Aussagen, dass sich das Risiko möglicherweise senken lässt, wenn in der Schwangerschaft auf bestimmte Lebensmittel verzichtet wird oder die zusätzliche Einnahme von Vitaminen erfolgt. Infrage kommt möglicherweise die Einnahme von Nahrungsergänzung, die einen höheren Anteil an probiotischen Bakterien enthält.

Keine eindeutigen Forschungsergebnisse gibt es in Bezug auf die Auswirkung des Stillens auf die Entwicklung einer Neurodermitis. Generell empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, wenn möglich das Baby für sechs Monate zu stillen und auch darüber hinaus.

Zur Vorbeugung von akuten Schüben ist es wichtig, stetig die Basispflege durchzuführen und darauf zu verzichten, zu häufig zu baden oder zu duschen. Es reicht aus, sensible Hautregionen täglich mit einem Waschlappen zu reinigen. Der Rest des Körpers sollte dagegen möglichst nur einmal pro Woche gewaschen werden. Dies gilt auch dann, wenn es gerade scheinbar keine Anzeichen für einen Schub gibt.

Um eine Kontaktallergie zu vermeiden, sollten ausschließlich Textilien und Kleidung aus natürlichen und atmungsaktiven Materialien gewählt werden. Generell ist darauf zu verzichten, Kosmetik oder Waschprodukte zu verwenden, die Duftstoffe enthalten.

Prognose bei Neurodermitis

Bei der atopischen Dermatitis handelt es sich um eine Hauterkrankung, die nicht heilbar ist. Das heißt, Betroffene müssen damit rechnen, jederzeit einen Schub zu bekommen. Dies gilt für das gesamte Leben, auch wenn im Erwachsenenalter die Schübe häufig nachlassen. Generell sorgt die ständige Sorge davor, dass es zu einem neuen Schub kommen kann, auch für einen psychischen Einfluss. Betroffene haben oft nur eine eingeschränkte Lebensqualität. Teilweise kann es helfen, in Selbsthilfegruppen zu gehen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Bei Kindern ist die Prognose so, dass hier häufiger mit einer spontanen Rückbildung zu rechnen ist. Allerdings verlieren sie nicht die Veranlagung, sodass es durch einen Trigger auch später noch zu einem erneuten Ausbruch kommen kann. Zudem besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Ausbildung von Heuschnupfen oder auch Asthma.

Kostenübernahme bei der Behandlung von Neurodermitis

Neurodermitis ist eine anerkannte Hauterkrankung, die mit Medikamenten behandelt werden muss. Die Kostenübernahme von Diagnose, Untersuchung und Therapie erfolgt normalerweise durch die Krankenkassen. Dies gilt allerdings nicht für Pflegeprodukte. In einigen Fällen kann es aber auch hier zu einer Kostenübernahme kommen. Patienten sollten sich direkt bei ihrer Krankenkasse informieren.

FAQ: Neurodermitis

Ist Neurodermitis ansteckend?

Neurodermitis ist keine ansteckende Hauterkrankung. In den meisten Fällen handelt es sich um eine erblich bedingte Erkrankung. Sind beide Elternteile betroffen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Kind eine Neurodermitis entwickelt.

Kann ich Neurodermitis vorbeugen?

Eine Vorbeugung einer Erkrankung mit Neurodermitis ist meist nicht möglich, da der Auslöser erblich bedingt ist. Allerdings gibt es einige Möglichkeiten, die Gefahr zu reduzieren, dass es wieder zu einem starken Schub kommt.

Ist Neurodermitis heilbar?

Neurodermitis entwickelt sich bei vielen Kindern in den ersten Lebensjahren zurück. Allerdings bleibt eine Wahrscheinlichkeit bestehen, dass sie im Erwachsenenalter wieder auftritt. Komplett heilbar ist Neurodermitis daher nicht. Allerdings ist es möglich, mit einer konsequenten Pflege starke Schübe zu vermeiden.

Wer ist der erste Ansprechpartner bei Verdacht auf Neurodermitis?

Die Diagnosestellung sowie die Zusammenstellung einer Therapie erfolgt normalerweise bei einem Hautarzt. Allerdings ist es auch möglich, erst einmal den Hausarzt aufzusuchen. Dieser wird dann eine Empfehlung aussprechen, ob es notwendig ist, zum Facharzt zu gehen.

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